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§ 69. Der zweite Punische Krieg 218—201. 
geraten haben, bar auf aber freiwillig in bie Gefangenschaft zurückgekehrt unb 
von ben erbitterten Karthagern unter grausamen Martern getötet worben sein. 
4. Eroberung Siziliens. Auch auf Sizilien wurde der Kamps 
nur mit schwankendem Glück fortgesetzt, namentlich seitdem die Karthager 
an Hamilkar Barkas einen unternehmenden Feldherrn gefunden hatten. 
Zuletzt aber trugen die Römer einen entscheidenden Seesieg bei den 
Aga tischen Inseln davon (241), worauf es zu einem einstweiligen 
Frieden kam: die Karthager zahlten eine große Kriegsentschä¬ 
digung und verzichteten auf Sizilien. Die Insel wurde die 
erste auswärtige „Provinz" des römischen Staates. 
Nicht lange nachher bemächtigten sich die Römer, während die Kar¬ 
thager durch einen Aufstand ihrer Söldner in Anspruch genommen 
waren, auch der Inseln Sardinien und Korsika und vereinigten 
beide zu einer weiteren Provinz (238). 
§ 69. 
Der zweite Punische Krieg 218—201. 
I. Zwischenzeit und Vorbereitung. 
1. Jorlschrilte der Wömer. Durch die jüngsten Erwerbungen 
waren die Römer die alleinigen Herren des Tyrrhenischen Meeres ge¬ 
worden. Um ihren Machtkreis auch auf das Ionische und das Adria¬ 
tische Meer auszudehnen, unternahmen sie (um 228) einen Kriegszug 
gegen die illyrischen Seeräuber. Noch erfolgreicher verlief ein 
Krieg gegen die Gallier in Oberitalien, wo nach hartnäckig ge¬ 
führten Kämpfen (225—222) das ganze Pogebiet unterworfen und zur 
römischen Provinz (»G-allia Cisalpina«) umgewandelt wurde. 
* Der neue Besitz warb burch Anlegung von Militärkolonien gesichert 
unb burch eine neue Heerstraße, bie Flaminische, mit Rom verbunben. 
Aber bie Gallier fügten sich nur sehr schwer tu bie römische Herrschaft. 
2. Eroberungen der Karthager in Spanien. Anderseits hatten 
die Karthager unter Hamilkar Barkas die Eroberung Spaniens in An¬ 
griff genommen. Nach Hamilkars Tode setzte sein Schwiegersohn Has- 
drübal den Krieg gegen das dortige Volk der Iberer siegreich fort 
und gewann alles Gebiet bis an den Ebro (Gründung von Ncufarthago). 
3. Kannibal's Auftreten. Hasdrubal wurde 221 ermordet. Durch 
Wahl des Heeres folgte ihm, erst 26 Jahre alt, im Oberbesehl sein 
Schwager Hannibal, der Sohn des Hamilkar, der alsbald zum ge- 
füi'chtetsten Gegner der Römer wurde.