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Auf den großen Sunda-Juseln (Sumatra, Borneo, Java, Celebes) sind 
die Bewohner vielfach Anhänger Muhameds. Auf Sumatra giebt es noch 
Menschenfresser. Missionsversuche auf dieser Insel sind bald wieder aufgegeben 
worden. In Java, einem Lande, das den üppigsten Pflanzenwuchs hat, giebt 
es einige christliche Kirchen für die holländischen Pflanzer. Auf Borneo und 
Celebes sind die Erfolge der Missionäre auch nur gering. 
64. Asrika. 
Afrika ist etwa gegen 500,000 Quadratmeilen groß und hängt 
durch die schmale Landenge Suez mit Asien zusammen. Es wird 
im Norden vom Mittelmeere umflossen; im Westen bespült es der 
atlantlische, im Osten der indische Ocean. Der größte Theil Afri¬ 
kas liegt in der heißen Zone; der Aequator geht mitten hindurch. 
Di Meere greifen fast gar nicht in das Land ein. Es ist zum 
gri-fOit Theil noch unbekannt; nur den Rand des Erdtheils kennen 
wir; viele Reisende, welche in das Innere zu dringen versuchten, 
haben Leben und Gesundheit zugesetzt. Die ganze Südhälfte scheint 
ein ungeheures Hochland zu sein. Im Norden desselben zieht das 
Mondgebirge; nordöstlich von demselben erhebt sich das Alpen¬ 
land Habesch. Nach Westen läuft der große Niger-Fluß in's 
atlantische Meer. Im Nordwesten desselben erhebt sich Hoch- 
Sudan. Zwischen Hoch-Sudan und Habesch breitet sich Flach- 
Sudan aus. Nördlich von demselben zieht die ungeheure Wüste 
Saharah quer durch Afrika. Jenseit derselben am Gestade des 
Mittelmeeres, von dem Atlas-Gebirge durchzogen, finden wir 
die Berberei. Von Habesch steigt man nördlich nach Nubien 
und von da nach Aegypten herunter, das der Nil durchströmt. 
Afrika ist ein einförmiges und wasserarmes Land. Das Klima 
ist das heißeste der Erde. Schnee und Eis sind wenig bekannt. 
Die von den wüsten, kahlen Sandsteinbergen beständig abprallen¬ 
den Sonnenstrahlen und aufsteigende warme Luftströme erhitzen die 
Luft so sehr, daß selbst diejenigen Theile Afrikas, welche in den 
gemäßigten Zonen liegen, sehr heiß sind. Der Uebergang von 
einer Jahreszeit in die andere ist meist mit heftigen Stürmen und 
Gewittern verbunden. Viele Monate im Jahre ist in einem gro¬ 
ßen Theile Afrikas immer schönes Wetter bei einem reinen, wol¬ 
kenlosen Himmel, von dessen Bläue wir uns keine Vorstellung 
machen Können. Jeden Morgen erhebt sich die Sonne strahlend 
und erfüllt Alles mit blendendem Glanze, welchen das Auge kaum 
erträgt. Den ganzen Tag schwächt nichts ihre Gluth und Helle, 
und des Abends sinkt sie prachtvoll in die Wogen des Meeres. 
Bald wölbt sich der herrlichste Sternenhimmel über den Häuptern 
der Bewohner, und das Auge des Europäers erblickt Sternenbil- 
der, die ihm neu sind. Unter dem Aequator nehmen die Gestirne, 
die wir bei uns zu sehen gewohnt sind, tief am nördlichen Hori- 
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