Full text: Alte Geschichte (Erster Theil)

Alte Geschichte. 
Ländern beschenkte und die tugendhafte Octavia verschmähte, kam eS 
32 zum Krieg zwischen Antonius und Octavian. Der Feldherr des 
Letzteren, Agrippa, gewann in der Schlacht bei Actinm an der West¬ 
küste von Epirns und am Eingang des Meerbusens von Ambracia 31 
v. Chr. Vortheile über Antonius, aber noch ohne Entscheidung, als 
Cleopatra und ihr nach Antonius flüchteten. Das treue Landheer, das 
noch 17 Tage umsonst in Griechenland auf seinen Feldherrn wartete, 
ergab sich dann an Octavian. Als dieser 30 v. Chr. in Aegypten er¬ 
schien, gewann Antonius uoch seine vorige Kraft und siegte bei einem Aus¬ 
falle aus Alexandrien. Aber Cleopatra, die nicht ihn, sondern nur 
seine Macht liebte, schon in Verbindungen mit Octavian, sah sich 
durch Antonius Erfolg gefährdet und ließ ihm die Nachricht von ihrem 
Tode zukommen. Da tobtet er sich verzweifelnd selbst und stirbt zu 
ihren Füßen. Umsonst hatte aber die Stolze gewähnt, Octavian, wie 
Antonius, fesseln zu können. Als sie ihren Irrthum erkannte, tödtete 
sie sich entschlossen selbst, um nicht Octavians Triumph in Rom zu 
schmücken. Aegypten wurde 30 v. Chr. römische Provinz. 
V. Rom miter den Kaisern, 30 v. Chr. bis 476 it. Chr. 
1. Begründung der römischen Monarchie durch AugustuS 
und Blüthe der römischen Literatur. 
Zu beachten ist des Engländers Gibbon Geschichte des Verfalles 
und Sinkens des römischen Reichs, ans dem vorigen Jahrhundert. 
Octavian, nach der Rückkehr vom Senat mit dem Titel Augu- 
stus d. H. der Ehrwürdige beuannt, vermied den durch Sulla und 
Cäsar verhaßt gewordenen Titel eines Dictators und ebenso den eines rex, 
ließ sich aber auf 5 oder auf 10 Jahre die gesetzlichen Aemter der Republik, 
die eines Censors, Tribunen und seit dem Tode des Lepidus auch das eines 
pontifex maximus übertragen und nahm dann am Schlüsse dieser Zeit, 
als man die Würden ihm von Neuem anbot, sie nach scheinbarer Weige¬ 
rung wieder an. Durch den Titel eines Imperators, den vorher je¬ 
der Feldherr, namentlich aber nach dem Siege, an der Spitze einer Armee 
geführt hatte, erhielt er den dauernden Oberbefehl über die Heere-
	        
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