Full text: Das Altertum (Teil 1)

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deutenden Heer in Griechenland einrückte und durch die Besetzung und Be¬ 
festigung ElatZas, des Schlüssels zu Mittelgriechenland (s. S. 29), zeigte, 
daß er gesonnen sei zu bleiben, brachte Demosthenes ein Bündnis zwischen 
Theben und Athen zustande. Philipp überwältigte mit leichter Mühe die 
Amphissäer und wandte sich dann gegen die Verbündeten. Nach unbedeuteu- 
den Erfolgen erlag das schlecht geführte Heer der Thebaner und Athener am 
7. Metageitnion — 2. September 338 bei Chäronea der überlegenen 
Kriegskunst Philipps. Die Thebaner wurden hart bestrast und mußten eine 
macedonische Besatzung aus der Kadmea ausnehmen, die Athener erhielten 
einen glimpflichen Frieden, wurden aber aus den Besitz ihrer Stadt und 
einiger Inseln eingeschränkt. 
An der Schlacht von Chäronea nahm der achtzehnjährige Alexander hervor- 
ragenden Anteil; er überwand mit der Reiterei die Heilige Schar der Thebaner, 
während Philipp den Hauptstoß gegen die Athener führte. Von diesen fielen 10001; 
2000 wurden gefangen, die übrigen flohen, auch Demosthenes, der als Hoplite mit- 
gezogen war. 
7. Der Kongreß aus dem Isthmus 338 und Philipps 
Ausgang 336. Aus einer Nationalversammlung der Griechen zu Ko- 
rinth wurde Philipp zum unumschränkten Führer {fjye^cbv avzoxq(xtcoq) 
Griechenlands gegen die Perser ernannt (337). Ein Teil des Heeres unter 
Parmenion war schon nach Kleinasien vorausgeschickt, als Philipp zu Ägä 
von einem Hauptmann seiner Leibwache ermordet wurde (336). 
Die Stärke des gemeinsamen Heeres wurde auf 200 000 Mann festgesetzt, 
zugleich verpflichteten sich alle Griechenstaaten zu einem unbedingten Landfrieden. 
Die Ermordung Philipps durch den Hauptmann Pansanias geschah vermutlich 
auf Anstiften der verstoßenen Königin Olympias. Philipp starb im 47. Lebensjahr 
und im 24. Jahre seiner Regierung. 
8. Die griechische Bildung im Zeitalter nach dem Pelo- 
ponnesischen Krieg. 
a) Die Dichtkunst und die Wissenschaften. In der Tragödie 
traten nach Euripides, der auch für die meisten Späteren das Vorbild blieb, 
keine großen Dichter mehr aus. Dagegen folgte aus die alte, politisch- 
satirische Komödie, deren Hauptvertreter Aristophanes (t 388) gewesen 
war, erst die mittlere Komödie, welche die Gebrechen einzelner Stände 
und die menschlichen Torheiten überhaupt verspottete, endlich die neue 
Komödie, welche die Charaktere des bürgerlichen und häuslichen Lebens 
1 Von ihnen sagt der oben (S. 99) genannte Lykurg (in der Rede gegen 
Leokrates): awexacpri roig tovtojv ocjuaaiv ij tüv äAA<ov EAArjvoiv iÄev&eqia.
	        
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