Full text: Quellenbuch zur Geschichte der Neuzeit

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Hört, was sich zugetragen! 
Fridlandt, der Sturmbts mit grosser macht, 
Das Gschütze Donnert, blietzt und kracht, 
Wil alls zu hauffen schlagen. 
2. Stralsunds Du schlimmes Ratten Nest, 
Wer hat dich den gmacht also fest. 
Wo hast du das hergnommen, 
Das Du dem, der gantz Teutschland Werth 
An gelt und gut hatt außgezehrt, 
Darssest unders angsicht kommen? 
3. Ich glaub, du habst zu viel Bier getruncken, 
Oder dir sey die Witz entsunckhen, 
Weil du darfst widerstreben 
Dem, der die Welt bezwingen khan, 
Dem Alles muß seyn underthan, 
Unndt wilt dich nicht ergeben. 
4. Der sich rümet Ein Herr zu sein 
Anff Erd und Mehr, muß legen ein 
Sein kram und baldt außreissen. 
Strahlsnndt, willt gwisß kein Rauber hau 
Und dir das deine nemmen lahn, 
Dich Lieber darnmb schmeissen. 
5. Wilstu1 ein Braver Soldat sein. 
So sich und schlag die feinde dein 
Und nicht, die dir guts leisten. 
Du trägst kein gsaltzen Wasser gern, 
Thnst lieber d'ständ im Reiche schern 
Biß dein Papyr Wirt Reiften.2 
6. Das Heist dem Keisser 's Reich vermehrt, 
Wann treu Stent) werden gantz anßzehrt, 
Von land und lent verjaget. 
Des Keissers Hertz den frieden liebt, 
Der Fridlender das Reich betrübt, 
Sein Ehrgeits jhn so plaget. 
7. Wann der Adler soll schwingen sich, 
Die Fädern rnnst anßrnpsen nicht 
Anß seinen Edlen glidern; 
Aufs schwachen beben er wurd stehn, 
Solt ungleich von Nort Osten Wehn,3 
Unnd gar ligen darnider. 
1 an Wallenst. gerichtet. 2 Auf d. Titel des alten Druckes heißt es u. a.: 
„da der papierne Fürst v. Wallenstein die grosse Busse Krieget" 3 Anspielung 
auf Schweden: wenn das Reich v. Schweden angegriffen werden sollte.
	        
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