Full text: Von 1648 bis zur Gegenwart (Teil 5 für Oberprima)

22^ Das Deutsche Reich und die Weltpolitik 
Karl Schurz wieder den Präsidentenstuhl zu besetzen. 1885 
wurde Cleveland gewählt. Nach ihm haben jedoch die Republikaner 
bis heute mit einer Ausnahme den Präsidenten immer wieder aus 
ihren Reihen gewählt. 
Wirtschaft Die wirtschaftliche Entwicklung nahm einen großen Aufschwung. 
Neben Ackerbau und Viehzucht, die noch die wichtigsten Erwerbs¬ 
zweige sind, blühte auch die Industrie empor. Diese wurde beson¬ 
ders durch die Hochschutzzollpolitik des Präsidenten Mac K i n 1 e y 
gefördert. Immer noch sehr starke europäische Einwanderungen 
vermehrte außergewöhnlich die Bevölkerungszahl. Das Gebiet der 
Union wurde 1867 durch Kauf Alaskas von Rußland vergrößert. 
Amerikan. Mac Kinley sowie sein Nachfolger Theodor Roose- 
^mus118" v e 11 trieben eine kraftvolle auswärtige Politik. An ihren Grund¬ 
sätzen hat der jetzige Präsident Taft festgehalten. Über die 
Monroedoktrin hinaus begannen die Vereinigten Staaten imperia¬ 
listische Eroberungspolitik zu treiben. Durch einen Aufstand auf 
Amerik- Kuba gerieten sie 1898 mit Spanien in einen Krieg, durch den sie 
spani8^neg Kuba in ihre Abhängigkeit brachten und die Philippinen nebst 
Puertorico für sich gewannen. Die Annexion der Hawaiinseln und 
die Besitzergreifung einer Samoainsel befestigten ihre Herrschaft 
auf dem Stillen Ozean und führte zur Feindschaft mit Japan. Eine 
starke Flotte ermöglichte die imperialistische Politik. Der Bau 
des Panamakanals soll die amerikanische Herrschaft auf dem Atlan¬ 
tischen und Stillen Ozean sichern. 
Innere Ge- Eine große Gefahr im Innern bilden die Trusts (§ 191), gegen 
fahren die Rooseveit vergeblich vorzugehen suchte. Ebenso kann die Zu¬ 
nahme der Neger in den Südstaaten und der gelben Rasse in Kali¬ 
fornien für das Amerikanertum gefährlich_werden. 
§ 205. Mittel- und südamerikanische Staaten. Trotz der 
Versuche der Union, die ändern amerikanischen Staaten unter 
ihre Herrschaft zu bringen, haben doch die größeren von ihnen 
Mexiko ihre Selbständigkeit behauptet. Mexiko hob sich wirtschaftlich 
unter dem immer wieder gewählten Präsidenten Porfirio Diaz, 
Koiumbia der aber 1911 durch einen Aufstand gestürzt wurde. Ko- 
u. Panama wurde nach mehrfachem Wechsel ein einheitlicher Frei¬ 
staat (1886). Da es den nordamerikanischen Plänen eines Panama¬ 
kanals kein Entgegenkommen zeigte, mußte es zugeben, daß sich 
1903 die Provinz Panama als selbständige Republik abtrennte. 
Peru u.chiie Peru trat nach einem unglücklichen Kriege mit Chile 1884 wichtige 
Provinzen ab. Chile, das von einer tatkräftigeren, am wenigsten 
mit indianischem Blut durchsetzten Bevölkerung bewohnt und von 
einer tüchtigen grundbesitzenden Aristokratie geleitet wird, hat 
einen erfreulichen Aufschwung genommen. Die Erwerbung der sal¬ 
peterreichen bolivianischen und peruanischen Provinzen trug
	        
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