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bis zweihundert Teesorten an einem Morgen, und man kann sich denken, 
welche Verantwortlichkeit auf dem heiklen Gaumen dieser Leute ruht! 
Der größte Teil der Teemengen, welche in Hankau von den 
chinesischen Kaufleuten erworben werden, geht per Dampfer direkt oder 
über Schanghai nach Europa, teilweise auch über den Stillen Ozean und 
die Kanadische Pazifikbahn, um in Montreal oder New Jork auf trans¬ 
atlantische Dampfer übergeladen zu werden. Der Dampfer „kmpi-688 ok 
India“, auf welchem ich selbst im Herbst des Jahres 1894 über den 
Stillen Ozean fuhr, hatte in seinem Rumpf eine Ladung von nicht 
weniger als zwei Millionen Pfund Tee! Die großen Teekaufleute Eng¬ 
lands ziehen es vor, ihren Tee über den Stillen Ozean und Kanada nach 
Europa zu verschiffen, weil der Transport durch die Singaporestraße und 
den Indischen Ozean den Tee der Gefahr des „Schwitzens", also einer 
Art Gärung aussetzt, die dem Geschmack der wertvollen Teeladung natürlich 
nicht förderlich wäre. 
Es ist irrig zu glauben, daß die Ausfuhr chinesischen Tees dank der 
scharfen Konkurrenz des indischen und japanischen Tees eine Einbuße 
erlitten hätte. Nur in Großbritannien und seinen Kolonien ist der 
chinesische Tee durch den indischen fast vollständig verdrängt worden. 
Dafür ist aber der Verbrauch und damit auch die Einfuhr chinesischen 
Tees in den andern Teeländern Europas seit 1881 um zehn Millionen 
Kilo gestiegen, und dort wird er sich auch dank seiner Vorzüglichkeit noch 
ans Jahrzehnte hinaus behaupten. 
121. Oie Juwelen cles Meeres. von cuckvig staby. 
Aus Natur und Leben. Berlin o. J. 8. 157. 
Ofjon Diamanten und Perlen singt das Volkslied, Wenn es von großem 
Reichtum und fabelhaften Schätzen Kunde gibt, und in der Tat 
können durch keine andern Worte die Pracht und der Luxus besser wieder¬ 
gegeben werden; begreift man doch unter Diamanten und Perlen funkelnde, 
blendende, schimmernde Kleinodien von seltener Schönheit und ungeheuerm 
Werte, viel edler, herrlicher und kostbarer als Gold und alles Edelmetall. 
Wer hätte nicht schon wenigstens in den Schaufenstern der Juweliere 
neben den blitzenden, funkelnden Edelsteinen die silberglänzenden, sanftes 
Licht ausstrahlenden Perlen bewundert, die zu prächtigen Schnüren und Ketten 
aneinandergereiht sind oder diamantenbesetzte Agraffen und Diademe krönen? 
Woher stammt nun dieser vielbegehrte Schmuck? Seit uralten Zeiten 
hat sich die Menschheit mit dieser Frage beschäftigt und die wunderbarsten 
Erklärungen ersonnen. Nach der einen Sage sind die Kleinodien Tau¬ 
oder Regentropfen, die in warmen Sommernächten vom Himmel fallen 
und, von einer Muschel aufbewahrt, zu Perlen werden; oder es sind, wie 
Rückert in einem Gedicht lieblich sagt, Tränentropfen, von Engeln geweint, 
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