Verlag von Eduard Trewendt in Breslau
Die deutsche Nationallitteratur
des neunzehnten Jahrhunderts
Litterarhistorisch und kritisch dargestellt von
Kudolf von Gottschall
Sechste stark vermehrte und verbesserte Auflage. In vier Bänden
Preis geheftet 20 Mk., in 4 Leinwandbände gebunden 27 Mk. 20 Pf.
in 4 Halbfranzbände gebunden 30 Mk.
Dieses einzig dastehende Werk unserer Litteratur gehört in jede Bibliothek neben
das Konversationslexikon und die Weltgeschichte und bildet ein deutsches Haus¬
buch ersten Ranges. —■ .
Rudolf von Gottschall kämpft in seiner Nationallitteratur des 19. Jahrhunderts
gegen die sklavische Nachahmung des Ausländischen, besonders ans unsrer Bühne,
und gegen die neue naturalistische Richtung in unsrer Litteratur, deren Prinzipien
geradezu von auswärts eingeschleppt seien.
Nur in Anlehnung an unsre klassische Dichtung auf breiter nationaler Grundlage
könne die deutsche Litteratur zu neuer Blüte gelangen. Das Deutsch-Volkstümliche
führe zu ihrer Wiedergeburt und habe schon begonnen, sich Bahn zu brechen.
Auch derjenige deutsche Fürst, dein die erste bis sechste Auflage der National-
litteratnr gewidmet ist, Herzog Ernst von Sachsen-Coburg-Gotha, beglück¬
wünscht den Verfasser zu seinem Streben mit folgenden aus Schloß Reinhardsbrunn
vom 12. August 1892 datierten Schreiben:
Geehrter Herr Geheimer Hoftat!
Vor länger als einem Menschenalter haben Sie die erste Auflage Ihrer Geschichte
der deutschen Nationallitteratur unseres Jahrhunderts in liebenswürdiger Widmung
mir dargebracht; jetzt habe ich ans Ihrer Hand die sechste Auflage empfangen.
Kaum noch gleichen sich die erste und die neueste Auflage; feist doppelt umfangreich
ist das Werk geworden, und fast unabsehbar ist die Zahl der darin besprochenen
und gewürdigten Schriftsteller; — was haben Sie alles durchlesen müssen, was
alles gewissenhaft durchgelesen! Denn gleichgeblieben ist sich Ihr Bestreben, das
ganze deutsche Litteraturleben des Jahrhunderts in den Rahmen zu spannen und
nichts, lvas nach irgend einer Richtung hin Hoffnung erregt, gering zu eichten.
Schon vor der (Summe von Arbeit, die in Ihrem Werke steckt, muß man Respekt haben.
Mich dünst, daß es an Unbefangenheit gewachsen ist. Manche Gegensätze
sind milder geworden, und namentlich den neueren ist die mehr historische als
kritische Betrachtung zu gute gekommen. Daß mein bei einer derart umfassenden
Darstellung * nicht überall dem Urteil zustimmt, ist so selbstverständlich rote tue
Mannigfaltigkeit des Geschmacks; aber als kundiger Pfadfinder durch das Dickicht
von Schriftsteller- und Büchernamen ist Ihre Litteraturgeschichte, wie ja das Publi¬
kum auch anerkannt hat, in hohem Grade schätzenswert.
Vor allem aber freue ich mich, daß Ihnen selbst vergönnt war, diese langen
Jahre hindurch immer aufs neue die Hand an Ihr Werk zu legen, und daß mir
vergönnt ist, noch heut Ihnen zu danken, wie damals.
In aufrichtig wohlgeneigter Gesinnung
Ihr ergebener Ernst.
Neu aufgenommen sind in die 6. Auflage folgende Abschnitte: Erster Teil. Die
Klassiker. 9. Abschnitt: Franz Grillparzer. — Dritter Teil. Die Modernen. 3. Haupt-
stück 1. Abschnitt: Idealismus. — Realismus. — Naturalismus. — Dritter Teil.
Die Modernen. 4. Hauptstück 7. Abschnitt: Das lyrische Jungdeutschland. — Dritter
Teil. Die Modernen. 6. Hauptstück 3. Abschnitt: Der^Frauenroman und tue Novelle
und 5. Abschnitt: Der naturalistische Roman. Den Schluß bildet ein sehr sorgfältig
gearbeitetes Namen-Register.
HE" Zu beziehen durch alle Buchhandlungen.