116 Das Zeitalter d. Zerstörung d. alten Reichs u. d. Entstehung d. neuen deutschen Kaisertums.
und Langeron bor. Während der Schlacht gingen 500 Württembergs und
ungefähr 3500 Sachsen zu den Verbündeten über. In der Nacht begann
der Abmarsch der Franzosen auf der Lützener Straße. Am nächsten Morgen
Erstwmung verließ Napoleon selbst die Stadt, die bon Preußen und Russen erstürmt
Leipzig, wurde. Die Elsterbrücke wurde zu früh gesprengt. Der König bon
Sachsen, der bereits nach der Schlacht bei Großgörschen sich wieder an
Napoleon angeschlossen hatte, fiel in Gefangenschaft.
Dem abziehenden Napoleon folgten die Verbündeten bis an den
Rhein. Schon bor der Leipziger Schlacht war der König bort Bayern,
nachdem ihm Metternich im Vertrage bon Ried den Fortbestand seiner
bollen Souberänität zugesichert hatte, zu den Verbündeten übergegangen.
Jetzt trat Napoleon ein bayrisch-österreichisches Heer unter Wrede bei
Hanau.Hanau entgegen, wurde aber zurückgeschlagen. Immerhin brachte Napo¬
leon außer 60000 Nachzüglern nur 40000 Bewaffnete über den Rhein.
Deutschland bis zum Rheine war befreit, die bon Napoleon auf deut-
äwaltung Wm Boden geschaffenen Staatswesen zusammengebrochen. Zur Ver¬
waltung der augenblicklich herrenlosen Gebiete wurde ein Zentralberwal-
tungsrat bestellt, an dessen Spitze der Freiherr bom Stein, der Freund
RhÄund^ Alexanders, trat. Die Rheinbundfürsten schlossen sich an die Sieger an.
fürsten.
Der Feldzng von 1814.
Nietungen' 8 95. Von Frankfurt aus knüpfte Metternich, für den deutsche
Interessen nicht in die Wagschale fielen, und den allein die Furcht bor der
russischen Machtbergrößerung beherrschte, bon neuem Unterhandlungen
mit Napoleon an, dem er die Rheingrenze zugestehen wollte; aber ohne
Erfolg. Während nun der Kronprinz bon Schweden mit einem Teile
seiner Armee Dänemark zur Abtretung Norwegens zwang, befreite Bülow
Holland. In der Neujahrsnacht begann Blücher den Rheinübergang
bei Caub; die große Armee überschritt den Strom bei Basel/Blücher
zog über Nancy nach der oberen Marne und Seine, Schwarzenberg IMug
Brienne. den Weg über Langres ein. Bei Bri'enne lieferte Blücher eine unent¬
schiedene Schlacht; nachdem er darauf einen Teil der Schwarzenbergischen
La F°b^uar^ Armee an sich gezogen hatte, siegte er bei La Rotht&re. Die Verbündeten
1814. zogen nunmehr auf Paris los. Schon gab Napoleon, der gegen ihre Über¬
macht nur 70000 Mann und zwar junge Truppen hatte aufbringen können,
seinem Bebollmächtigten auf dem Friedenskongreß zu Ehättllon den
Auftrag zum Friedensschluß. Da gelang es ihm, die in der Gegend der
Februar-unteren Marne getrennt marschierenden Korps der Blücherschen
Armee in einer Reihe glücklicher Gefechte zu schlagen. Darauf wandte er