Full text: Geschichte des Altertums (Teil 1)

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Geschichte der Griechen. 
tal Delphi mit dem berühmten Orakel des Lichtgottes Apollo. Weiter 
östlich lag Böotien, dessen Name Rinderland bedeutet, eine fruchtbare, 
kesselförmige Ebene mit einem See, der heute trocken gelegt worden ist. Die 
Hauptstadt der Landschaft war das sagenberühmte, siebentorige Theben, 
dessen Burg nach ihrem Gründer Kadmus Kadmea hieß. Dann folgte die 
Landschaft A 11 i ka mit der Hauptstadt Athen, welche sich um ihre Akropolis 
hemm ausdehnte. Attika war reich an Olbäumen; Getreidefelder dagegen 
sah man nur in den Ebenen bei Athen und Eleusis; auf den Heiden der 
Berge gab es trefflichen Honig; östlich der Hauptstadt lagen große Mannor¬ 
brüche, und im Süden des Landes fanden stch Silbergruben. Gegenüber lag 
im innersten Winkel des saronischen Busens die Insel Salamis. 
Der Pelo- Der Peloponnes, der wie das Bollwerk einer Festung in das 
ponnes. s^.^ejmc€r hervorspringt, hängt mit Griechenland nur durch eine schmale 
Landenge, den I st h m u s , zusammen. Westlich von diesem zieht sich der 
langgestreckte k o r i n t h i s ch e M e e r b n s e n hin. Auf dem Isthmus lag 
die kleine, gebirgige Landschaft Megaris mit der Hauptstadt Megara; 
südlich von ihm die Stadt Korinth, die, unfern zweier Meere gelegen, 
früh zu einer bedeutenden Handelsstadt emporblühte. Die mittelste Landschaft 
des Peloponnes war Arkad i e n, ein Land hoher, bewaldeter Berghohen, 
dessen Bevölkerung vorzugsweise Viehzucht trieb. Westlich davon lag das 
fruchtbare, wiesenreiche E l i s , wo auf der Feststätte von Olympia alle 
vier Jahre dem Zeus zu Ehreu berühmte Festspiele und Wettkämpfe statt¬ 
fanden. Östlich von Arkadien breitete sich Argolis aus. Dort lagen 
außer der späteren Hauptstadt A r g o s die alten Königssitze Mykene nnb 
Tiryns; in Mykene hatte, wie die Sage erzählt, einst Agamemnon ge¬ 
herrscht, in Tiryns hatte Eurystheus geboten, der dem Herakles die zwölf 
Arbeiten auferlegte. Der Süden des Peloponnes endlich wurde von den 
Landschaften L a k o n i e n und M e s s e n i e n eingenommen, die das wilde, 
jähabstürzende Taygetnsgebirge voneinander schied. An der Küste Messeniens 
lag P y l o s , einst Nestors Königssitz; die Hauptstadt Lakoniens war das m 
der fruchtbaren Ebene des Eurotas gelegene S p a r t a, d. h. das Saatland. 
Die Inseln. § 10. Die Inseln. Das ägäische Meer ist eines der inselreichsten 
Meere. Zunächst zieht sich längs der Ostküste Mittelgriechenlands Euboa 
hin. Unter den kleineren Inseln unterscheidet man die C y k l a d e n , d. H. 
diejenigen, welche man sich im Kreise um das heilige Delos, die Geburts¬ 
insel des Apollo und der Artemis, herumgelagert dachte, und die S p o r a - 
d e n d. H. die zerstreut liegenden Inseln. Unter den letzteren ragen Rho¬ 
dos, Samos, Chios und Lesbos hervor, alle mit einem frucht-
	        
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