Der erste Punische Krieg. 264—241.
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kämpften mit großer Tapferkeit; erst als Pyrrhus die Elefanten ins Feld
führte, flohen sie. Pyrrhus erkannte ihre Tapferkeit wohl an; „mit solchen
Soldaten", sagte er, „wollte ich die Welt erobern!" Doch hoffte er sie so
eingeschüchtert zu haben, daß sie zum Frieden bereit wären, und schickte als
Unterhändler den gewandten Redner C i n e a s nach Rom. Schon war der ®illca5-
Senat unter dem Eindruck seiner klugen Worte zum Frieden geneigt, da ließ
sich der greise Appius Claudius mit dem Beinamen C ä c u s, d. H. der
Blinde, der Erbauer der appischen Straße, in die Versammlung tragen und
erinnerte die Senatoren an die Ehre Roms, die ihnen nicht gestatte mit
Pyrrhus zu verhandeln, ehe er nicht den Boden Italiens verlassen habe.
In diesem Sinne faßte der Senat seinen Entschluß und wies Eineas aus;
dieser soll nachher gesagt haben, der Senat sei ihm wie eine Versammlung
von Königen erschienen.
Im Jahre 279 wurde bei A s k u l u m in Apulien eine zweite Schlacht ^ulum**
geliefert. Wieder siegte Pyrrhus, aber er erlitt so starke Verluste, daß er in
die Worte ausbrach: „Noch ein solcher Sieg, und ich bin verloren!" Er
hoffte nichts mehr von dem italischen Krieg und ging nach S i z i l i e n, um
dort gegen die Karthager zu kämpfen. Nach Italien zurückgekehrt, wurde er
von den Römern bei B e n e v e n t geschlagen. Da gab er den Krieg auf, ließ ®£cfenBtet
in Tarent eine Besatzung zurück und kehrte nach Epirus zurück.
Drei Jahre später fand Pyrrhus in Griechenland den Tod; so übergäbe von
endete sein Abenteurerleben. In demselben Jahre räumte die von ihm ÄieB*ara-
zurückgelassene Besatzung Tarent, das nun an die Römer fiel.
_ Jur Jahre 266 unterwarfen die Römer die letzte Landschaft Unter-266.
italiens, die noch unabhängig war, Kalabrien. Damit war die Er¬
oberung der Halbinsel bis zum Flusse Rubikon vollendet.
2. Das Zeitalter der Eroberung der Mittelmeerländer.
266-133.
Der erste punische Krieg. 264-241.
§ 72. Karthago. Zwei Jahre, nachdem die Eroberung Italiens voll- Karthago,
endet worden war, geriet Rom mit den Puniern, den Bewohnern Kar¬
thagos, in einen langwierigen Krieg. Karthago war eine Kolonie der
Phönizier und nach der Sage von der aus Tyrus stammenden Königin
Dido gegründet. Infolge seiner überaus günstigen Lage war es allmählich
die größte Handelsstadt der Westhälste des Mittelmeers geworden. Es hatte
aber zugleich ein ausgedehntes Reich gegründet; nicht nur die benachbarten
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