Full text: Geschichte des Altertums (Teil 1)

Das Emporkommen des Pompejus. 
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stadt, die sich, nachdem ihr die Zufuhr abgeschnitten worden war, den Demo¬ 
kraten ergeben mußte. Nun begann ein furchtbares Morden unter den 
Führern der Senatspartei. Vor allem sättigte Marius seinen Durst nach 
Rache im Blute seiner Gegner. Auch zum Konsul ließ er sich nebst seinem 
Parteigenossen C i n n a wählen, und so erfüllte sich die Weissagung, daß er 
siebenmal die höchste Würde Roms bekleiden werde. Aber er starb wenige 
Wochen später. 
Nach Beendigung des mithridatischen Krieges landete Sulla in Brun- 
disium, besiegte ohne Schwierigkeit die Heere der Demokraten und nahm 
Rom. Der junge Gnäus Pompejus wurde von ihm beauftragt, die 
Reste der demokratischen Partei in Sizilien und Afrika aufzusuchen und zu 
vernichten. 
In Rom aber hielt Sulla ein furchtbares Strafgericht. 4700 Menschen 
ächtete er, d. h. er erklärte sie für vogelfrei und versprach ihren Mördern 
Preise; die Güter der Geächteten wurden eingezogen und versteigert oder 
verschenkt. Ganze Landschaften Italiens befahl er, weil sie sich am Kampfe 
gegen ihn beteiligt hatten, auf das furchtbarste zu verheeren, Städte zu zer¬ 
stören, Dörfer zu verbrennen. Sich selbst ließ er zum Diktator er¬ 
nennen und ordnete als solcher die Verfassung des Staates in der Weise, 
daß er die Macht des Senats in jeder Beziehung stärkte. 
Noch kein römischer Bürger hatte eine so gewaltige Stellung im Staate 
eingenommen wie dieser Mann, der sich selbst damals den Beinamen Felix, 
der Glückliche, beilegte. Aber er gedachte nicht sie zu behalten; nach wenigen 
Jahren vielmehr legte er die Diktatur nieder und zog sich als 
Privatmann nach seinem Landgut in Campanien zurück. Dort lebte er noch 
ein Jahr lang in Muße und Genuß. Im Jahre 78 starb er plötzlich; seine 
Leiche wurde in feierlicher Weise nach Rom geführt, dort vom Senat und 
den Beamten empfangen und auf dem Marsfelde verbrannt. 
3. Die Zeit des Pompejus. 
Das Emporkommen des Pompejus. 
§ 93. Pompejus und Sertorins. Gnäus Pompejus hatte sich 
weniger aus Begeisterung für die Sache der Senatspartei an Sulla an¬ 
geschlossen, als deshalb, weil er aus diesem Wege am besten zu Ehrenstellen 
und Macht zu gelangen hoffte. In der Tat war er von Sulla bei der Rück¬ 
kehr aus Afrika mit dem Beinamen Magnus, der Große, begrüßt worden und 
Der erste 
Bürgerkrieg. 
Sulla? 
Diktatur. 
Sullas Tod 
78.
	        
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