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Zweiter Teil.
Ansiedler. Aus Holland und aus der Schweiz wurden Ansiedler
ins Land gerufen, welche die Landstriche, die durch den Dreißigjährigen
Krieg verwüstet waren, wieder anbauen sollten. Er beförderte das Ver¬
edeln der Obstbäume und das Anpflanzen der Eichen.
Förderung des Handels. Oder und Spree verband er durch den
Friedrich-Wilhelm-Kanal. Berlin lag nun in der Mitte eines
Wasserweges zwischen den großen Handelsstädten Breslau und Hamburg.
Er begründete eine kleine Flotte, trieb Handel an der Küste von Guinea
und am Senegal in Afrika; er baute dort mehrere Festungswerke, um
den Handel zu schützen. Einige afrikanische Negerhäuptlinge erkannten
ihn als ihren Oberherrn an.
Kriege. Der Große Kurfürst wurde in manche Kriege verwickelt. Den
brandenburgischen Soldaten nur als Hilfstruppen in großem Heeren
gekämpft.
Der Sieg war deshalb so ruhmvoll, weil er gegen die Schweden erfochten
wurde; denn die Schweden waren damals das erste Kriegsvolk Europas.
Froben. An der Seite des Kurfürsten stritt sein Stallmeister Emanuel
Froben. Eine schwedische Kugel streckte ihn zu Boden. An diesen Vorfall
knüpft sich die Sage, daß Froben mit dem Kurfürsten während der Schlacht
das Pferd gewechselt habe, um die Geschosse der Schweden auf sich zu
lenken.
Derfflinger. Großes Verdienst an dem Siege bei Fehrbellin hat
der Feldmarschall Derfflinger. Derfflinger war in seiner Jugend, wie
die Sage berichtet, Schneidergeselle. Während des Dreißigjährigen Krieges
soll er sich als Soldat haben anwerben lassen, weil er nicht einmal so
viel Geld hatte, um das Fährgeld über die Elbe bezahlen zu können.
Schweden half er gegen die Polen.
Die Polen wurden in einer dreitägigen
Schlacht bei Warschau besiegt. War¬
schau liegt an der Weichsel. Heute gehört
die Stadt dem russischen Reiche.
Derfflinger.
Fehrbellin. Vielfach kämpfte er
gegen den Franzosenkönig Ludwig XIV.
Dieser hetzte ihm einmal die Schweden
ins Land. Der Kurfürst kämpfte am
Rheine. In Eilmärschen zog er vom
Rhein zum Rhin. Der Rhin ist ein
Zufluß der Havel. An demselben liegt
der Ort Fehrbellin. Hier schlug er die
Schweden am 18. Juni 1675. Dies
war die erste Schlacht, in der das bran-
denburgische Heer allein einem Feinde
gegenüberstand: bis dahin hatten die