Full text: Deutsche Geschichte im Mittelalter (Teil 3)

Die Eroberung Galliens durch die Franken. 
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und gewalttätiger, aber auch tatkräftiger und kluger König. Er griff mit B-siegun, 
den Seinen zuerst den Römer Syagrius an, der in den Ländern an der swtus 
Seine und Loire, dem Rest der römischen Provinz, als unabhängiger Fürst "«ia“ 
herrschte, schlug ihn bei Soissons und nahm sein Gebiet in Besitz. Zehn mamten‘ 
Jahre später kam es zum Kriege mit den Alamannen, die nicht nur das 
Elsaß erobert hatten, sondern auch über den Wasgau hinüber nach Gallien 
hineingedrungen waren. Als in der Entscheidungsschlacht die Reihen der 
Franken bereits erschüttert schienen, wandte sich Chlodowech, der schon durch 
seine christliche Gemahlin, eine burgundische Königstochter, auf das 
Christentum hingewiesen war, im Gebet an den Gott der Christen und 
gelobte ihm sich zu bekehren, wenn er ihm seine Hilfe verliehe. Als er den 
Sieg errungen hatte, ließ er sich mit vielen seiner Volksgenossen zu Reims Annahme 
von einem Bischof taufen. Dieser soll damals die Worte zu ihm gesprochen «-»- 
haben: „Beuge demütig deinen Nacken: bete an, was du verbrannt hast, 
verbrenne, was du angebetet hast." Es war das katholische Be¬ 
kenntnis, das Chlodowech annahm, nicht das arianische. Dadurch wurde 
die Verschmelzung der Franken mit den Römern erleichtert; die 
Bischöfe sahen in dem Frankenkönig den Schirmherrn ihres Glaubens 
gegenüber ketzerischen Königen, und die Kirche wurde eine wichtige Stütze 
des Frankenreichs. 
Einen dritten großen Krieg führte Chlodowech gegen den West-Besieg»», 
gotenkönig Alarich ü., der bei Poitiers besiegt wurde und in der Westgoten. 
Schlacht fiel. Die Westgoten mußten das Land bis zur Garonne abtreten. 
Indessen hatte Chlodowech durch List' und Verrat die übrigen 
fränkischen Könige beseitigt. So hat er alle Franken unter seinem 
Zepter vereinigt; er hat fast ganz Gallien erobert; er hat die Franken 
zu Christen gemacht. 
§ 17. Die merowingischen Könige. Chlodowechs Söhne, unter welche Eroberungen, 
das Frankenreich geteilt wurde, haben seine Eroberungen fortgesetzt. Sie 
haben die Burgunden unterworfen. Sie haben mit Hilfe der Sachsen 
die Thüringer besiegt und die thüringische Königsburg Burgscheidungen 
zerstört; seitdem bildet der Rennsteig auf dem Thüringer Walde die 
Grenzscheide zwischen dem thüringischen und dem fränkischen Stamme. 
Endlich mußten, wie schon früher die Alamannen, so nun auch die Bayern 
die Oberhoheit der Frankenkönige anerkennen. 
Infolge der immer erneuten Reichsteilungen traten drei Teile Reichs- 
des Reiches immer deutlicher hervor: Auftrafien, das die Rheinlande 
umfaßte und vorwiegend von Germanen bewohnt war, Neustrien, 
Neubauer, Geschichtl. Lehrbuch. B. III. 6. Aufl. 2
	        
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