Full text: Lehrbuch der Geschichte der Römer (Teil 2)

III. § 40. Die Unterwerfung von Makedonien und Griechenland. 81 
An Provinzen besaßen die Römer jetzt: Sicilien, Sardinien mit Corsika, 
das diesseitige Gallien und Spanien. Das letztere mit seinen ergiebigen 
Gold- und Silbergruben war eine wertvolle Errungenschaft. — So gebot denn Rom 
im ganzen Westen des Mittelmeeres und konnte jetzt zur Eroberung des Ostens schreiten. 
§ 40. 
Die Unterwerfung von Makedonien und Griechenland 
und der syrische Krieg. 
Die 3 Hauptstaaten im Osten waren damals Makedonien, 
Syrien und Ägypten. Daneben waren das Königreich Pergamon 
in Kleinasien, s. II. § 55, und die Rhodier sehr mächtig geworden. 
Griechenland war ganz in der Gewalt Makedoniens, welches die 
3 Festungen Demetrias (in Thessalien) Chalkis (auf Euböa) und 
Korinth (die „3.Handfesseln" Griechenlands) besetzt hielt. 
Während des 2. punischen Krieges hatte König Philipp III. von 
Makedonien, anstatt Hannibal zu unterstützen, die Zeit damit verbracht, 
den griechischen Inseln,und Küstenstädten, welche sich unter Roms 
Schutz gestellt hatten, den Ätolern, Athenern, Rhodiern und dem 
Könige Attälos von Pergamon unfruchtbare Kämpfe und Seeschlachten215— 
zu liefern, in denen die Römer ihre Verbündeten unterstützten. Diesen 206 
ersten makedonischen Krieg beendigten die Römer durch einen Frieden v.Chr. 
mit Philipp. 
Gleich nach der Beendigung des 2. punischen Krieges brach der 2. 200 
makedonische Krieg aus. Anlaß dazu gab Philipps Behandlung der v.Chr. 
kleinasiatischen Verbündeten der Römer (die barbarische Zerstörung der helden¬ 
mütig verteidigten Stadt Abydos u. a.) Die Römer führten den Krieg / 
in^ den ersten Jahren nicht mit Glück, bis Titus Qninctins Alarm- 198 
rnnus Sie Leitung desselben übernahm. Flamininns war ein guter Feld- v.Chr. 
Herr und zugleich ein hochgebildeter Mann, der griechische Bildung und Sitte 
angenommen hatte. Er rief die griechischen Staaten zur Freiheit aus und 
brachte auch den achäischen Bund zum Anschluß an Rom, was ihm 
seinen Sieg erleichterte, s. 1\. § 58. In dem Frieden, welchen Philipp 
nach der^ Schlacht von Kynoskephälä schloß, lieferte er seine Flotte 197 „_ 
aus, entsagte dem Rechte, ohne Erlaubnis des römischen Senates Krieg gu ver¬ 
führen, und zahlte eine bedeutende Geldsumme; auch verzichtete er auf alle 
Besitzungen außerhalb Makedoniens, s. II. § 58. Flaminrnus ließ bei 
der isthmischen Festfeier die Unabhängigkeit der griechischen Staaten ver- 19® 
künden und räumte dann die griechischen Festungen. Die Griechen kauften 
zum Danke alle im 2. punischen Kriege nach Griechenland als Sklaven ver¬ 
kauften Römer frei. 
Der Krieg der Römer mit Antiöchus III., dem Großen, 192— 
von Syrien (223—187 v. Chr. König), so genannt nach seinen Erobe- ^9 
rungszügen im östlichen Asien. Antiöchus kämpfte mit Ägypten um den 
Besitz von Phönizien und Palästina, während Philipp III. mit den Römern 
Krieg führte. „Als sich dieser zu Philipps Nachteil wandte, schloß Antiöchus 
Frieden mit Ägypten (198 v. Chr.) und wandte sich gegen Attalos von 
Pergamon.,, Um diese Zeit flüchtete Hannibal zu ihm. Damals wandten 
sich auch die Atoler, unzufrieden darüber, daß sie nicht größere Vorteile 
Döring, Gesch. d. alten Welt. III.
	        
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