Full text: Grundriß der Weltgeschichte für höhere Lehranstalten

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ehemaligen Bürger bezwungener latinischer Städte, welche — wie 
z. B. unter Ancns Marcins — nach Rom verpflanzt worden 
waren. Sie hatten, obwohl freie Leute, keinen Anteil nn her 
Staatsverwaltung. 
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Tullius und die Ä, 
Ii. Der König Servius Tullius und die Meruttg der Verfassung. 
Roms ursprüngliche Verfassung wurde weiter ausgebildet 
durch den sechsten König, Servius Tullius, den Gesetzgeber 
oder Ordner des ältesten römischen Staates. Es 
handelte sich darum, die im Laufe der Zeit stark angewachsene 
Masse der Plebejer dem Staate fester einzufügen. Dies geschah 
durch Einteilung der Stadt und des Weichbildes in 4 Bezirke 
Zf oder Tribus, 2) durch Einteilung des gesamten Volkes, 
T' Patrizier und Plebejer, nach dem Vermögen in 
Klassen und Centurieu (Abteilungen). Nach dieser Ein¬ 
teilung wurden die Steuern und der Kriegsdienst geregelt. Die 
Zahl der Klassen betrug fünf; außerhalb derselben standen als 
sechste Ordnung die ärmsten Leute, die sogenannten Prole- 
tarier, welche vom regelmäßigen Heeresdienste frei waren. 
Der Centnrien waren im ganzen .193, von denen 80 auf die 
erste Klasse (die der Vermögendsten) kamen (dazu das Elitecorps 
der Ritter mit 18 Centimen, also Ritter und erste Klasse zu¬ 
sammen 98, über die Hälfte der Stimmen). Der Versammlung, 
der Centurieu (Ceuturiatcomitieu) wurde die Entscheidung^^ 
über einen Teil der Staatsangelegenheiten übertragen, welchl^M 
früher ausschließlich vor die Versammlung der Patrizier (Cnriat^^/^ 
comitien) gehört hatten. So erhielten auch die Plebejer eine 
Mitwirkung bei Angelegenheiten des gesamten Staates. 
Servius Tullius umgab die nun auf 7 Hügeln — zu den 
bisherigen 5 kamen noch der viminalifche und der esquiliuische 
Hügel — ausgedehnte Stadt (Siebenhügelstadt) mit einer Ring- 
mauer und erwarb Rom den Vorrang im latinischen Städtebunde 
(Bundesheiligtum auf dem aventinischen Hügel). Er wurde er- 
mordet von seinem Schwiegersohne .Lucius Tarquiuius (Aruus, 
Tullial. der die Reaiernna aetimMrim rm firfr riß
	        
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