Full text: Grundriß der Weltgeschichte für höhere Lehranstalten

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Karl VI. baä alte deutsche Herzogtum Lothringen an 
Stanislaus (nach dessen Tode — 1766 — es an Frankreich fallen 
sollte) und tritt Neapel und Sizilien an einen spanischen (bour- 
bonischen) Prinzen ab, wofür er nur Parma und Piacenza erhält. 
Der Herzog von Lothringen, Franz Stefan, des Kaisers Schwieger- 
söhn, wird mit Toskana, wo das Haus der Mediceer erloschen 
war, entschädigt, August III. als König von Polen anerkannt. 
4. Für diese Opfer erhielt Karl VI., der ohne männliche 
Erben war, die Anerkennung der pragmatischen Sanktion 
d. h. des Gesetzes, welches seine Tochter Maria Theresia zur 
Erbin der österreichischen Staaten erklärte. 
§ Hl. 
Brandenburg und Preußen bis 1618» 
(s. Karte XI). 
Während die Macht des deutschen Reiches verfiel, erhob sich 
vor den andern deutschen Staaten an Einfluß und Ansehen das 
junge Königreich Preußen. Es vereinigte in sich die beiden früher 
getrennten Länder: das Kurfürstentum Brandenburg und 
das Herzogtum Preußen. 
A. Brandenburg bis 1618. 
(1. Askanisches Haus 1134—1820. 2. Bayerisches »ittelsbachischesZ 
Haus 1324—1373. 3. Luxemburgisches Haus 1373—1415. 
4. Hohenzollernsche Kurfürsten, erste Reihe 1415—1618). 
I. Die Mark Brandenburg war in den frühesten Zeiten von 
Sueben (Semnonen), seit dem fünften Jahrhundert von Slaven 
(Wenden), insbesondere Wilzen bewohnt. Der Kaiser Heinrich I. 
besiegte den wendischen Stamm der Heveller (d. i. Havel- 
länder), eroberte ihre Hauptstadt Brennabor (Brandenburg) und 
errichtete die Nordmark (später Altmark genannt, vgl. § 79, 1). 
Aus der Nordmark ging die Mark Brandenburg, aus dieser der 
preußische Staat hervor. Kaiser Otto I. der Große stiftete zur 
Bekehrung der Wenden die Bistümer Havelberg und Branden- 
bürg (§ 79, 2); aber der christliche Glaube konnte noch keinen 
sicheren Boden gewinnen.
	        
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