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Armee übernommen, diesem als Generalstabschef zur Seite — Schöpfet
des Feldzugsplans beim Kriege mit Österreich 1866 — Verfasser wert«
voller kriegsgeschichtlicher Werke.
Der Kampf wurde eröffnet (2. Aug.) mit einem Angriff
der Franzosen auf die Preußische Grenzstadt Saar-
brücken, welche die kleine Besatzung (1400 Mann) erst nach
längerem Widerstande gegen die zwanzigfache französische Über-
macht (das Korps Frossard, über 30,000 Mann) in geordnetem
Rückzüge räumte. Der Feind hatte den deutschen Boden betreten
— freilich um ihn bald auf immer zu verlassen.
5. Die ersten deutschen Siege. Der Krieg nahm nun
einen raschen, für die deutschen Waffen glänzenden Verlauf. Am
4. August überschritt die dritte (Süd-) Armee von Landau
her die französische Grenze und erkämpfte sich durch den Sieg
bei Weißenburg den weiteren Vormarsch ins Elsaß.
Weißenburg war besetzt von der Division Abel Douay des Mac
Mahonfchen Korps. Der Angriff auf die Stadt erfolgte durch das
II. bayerische Korps, unterstützt durch die Preußen unter Kirchbach,
worauf ein Teil der Truppen Kirchbachs und Böses den Geisberg,
südlich von Weißenburg, erstürmten. — Dieser Sieg legte den Grund zu
der innigen Waffenbrüderschaft, welche bald alle Krieger des gemeinsamen
Vaterlandes vereinigte.
Von den wichtigsten Folgen war dann die Schlacht bei Wörth
L. Aug., in welcher der Kronprinz von Preußen den Marschall
Mac Mahon völlig besiegte.
Mac Mahons Heer hatte eine sehr günstige Stellung jenfeit des
Städtchens Wörth auf den Höhen am rechten User der Sauer bei den
Dörfern Fröschweiler und Elsaßhausen. Um Mittag wurde
durch Kirchbach Wörth genommen. Dann eroberte Bose Elsaßhausen,
worauf ein allgemeiner Angriff durch Wegnahme von Fröschweiler um
31/» Uhr die Schlacht entschied. Die Beute der Sieger bestand in 35
Kanonen und 6 Mitrailleufen, 2 Adlern, dem Fcldherrnzelt Mac Mahons;
an Gefangenen verloren die Franzosen 16,000 Mann, der Toten und
Verwundeten waren gegen 10,000. Auf deutscher Seite waren 10,196
Verwundete und Getötete.
Das geschlagene Heer floh über die Vogesen, um sich erst
in dem verschanzten Lager von Chalons wieder zu sammeln.
Bon der Armee des Kronprinzen aber wandte sich eine Abteilung
(namentlich Badener) gegen Süden und umlagerte die Festung