Dos Mittelalter.
vom Untergänge des Weströmischen Reiches bis zur
Reformation 476—1517.
§ l. Einteilung der mittelalterlichen Geschichte.
Die Geschichte des Mittelalters ist hauptsächlich Geschichte der
Deutschen; sie waren das wichtigste Volk dieses Zeitraumes. Durch ihre
Kämpfe mit den Hörnern traten sie aber schon während des ßltertumes
hervor. (Es ist deshalb zuerst dievorgeschichtederDeutschenzube-
trachten. Kn diese schließt sich die Geschichte des Mittelalters- sie
läßt sich in drei Zeiträume teilen:
Erster Zeitraum: Die Zeit des Frankenreiches 476—843.
Zweiter Zeitraum: Entstehung und Blüte des deutschen Raiser¬
reiches 843—1254.
Dritter Zeitraum: verfall des Deutschen Reiches 1254—1517.
Die Vorgeschichte der Deutschen.
I. Die ältesten Seiten der deutschen Geschichte.
§ 2. Land und Volk.
1. Das Land. Die Römer nannten Germanien das Land vom Ausdehnung
Rhein bis zur Weichsel und von der Donau bis zur Nord- und Ostsee; doch
war auch das linke Rheinufer, das die Römer zu Gallien rechneten, von
germanischen Völkerschaften besetzt. Ruf der rechten Donauseite und im
Westen Germaniens wohnten zunächst noch keltische Völker- sie
wurden von den Germanen „IDälsche" genannt und mehr und mehr zurück¬
gedrängt.
Die Römer schildern Germanien als ein vielfach mit XD ä I b e r n und Betroffen»
Sümpfen bedecktes, rauhes Land; namentlich heben sie den „hercqnischen
R)ald" hervor, der die deutschen Mittelgebirge vom Schwarzwald bis zu
den Karpathen umfaßte. Eine Menge XD i 1 b hauste in diesen Wäldern,
u. a. Auerochsen, (Elentiere, Bären und Wölfe, hier und da fand sich auch
schon gutes Rcker- und Weideland.
2. Die Germanen waren in alter Zeit von Osten her eingewandert fta^ng
und gehörten wie die Inder, Perser, Griechen, Römer und Kelten zur
Andr ä, tebrbuch d. Gesch. f. höh. Mädchenschulen. II.
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