Full text: Das Mittelalter und die Neuzeit (Teil 2)

§17. Das Lehnswesen. §18. Die Bekehrung der Deutschen zum Christentum, ig 
die Nutznießung des Lehnsgutes dem Lehnsherrn zu Hof- und Kriegs- 
dienst verpflichtet - der Lehnsherr gewährte dem Vasallen Beistand im 
Falle der Not. 
2. Erweiterung des Lehnswesens. Die Besitzer kleinerer Rllode über¬ 
übertrugen deshalb nicht selten ihr erbliches Besitztum einem mächtigen tragun9en 
Herrn und nahmen es von ihm als Lehen zurück, um durch diese Über- 
tragung für Notfälle einen kräftigen Schutz zu erlangen. Die reichen 
Grundbesitzer aber folgten dem Beispiel des Königs und suchten sich durch unter- 
Verleihung von Rllod und später auch durch Iveiterverleihung Da,anen 
von Lehnsgut ebenfalls Vasallen zu schaffen, die dem König dann nur 
mittelbar durch ihre Lehnsherren unterstanden (Untervasallen). 
3. Der Lehnsadel. Rn die Stelle des altgermanischen Geburtsadels 
trat nun ein Dienst- oder Lehnsabel; die unmittelbaren Vasallen cehnsadei 
wurden als höherer Rdel, bie Untervasallen als nieberer 6be 1 be¬ 
trachtet. 
4. Verbreitung und Bedeutung des Lehnswesens. Das 
Lehnswesen verbreitete sich von Frankreich her auch über anbere Länber, 
besonbers über Deutschlanb; auf ihm beruhte im Mittelalter bie ganze 
Staatsverfassung. 
17] 0 18. Die Bekehrung der Deutschen zum Christentum. 
1. Anfänge. Schon rvährenb ber Völkerwanderung würben viele anfange 
deutsche Volker zum Christentum bekehrt. Durch römische Kriegsgefangene 
und die Bemühungen des Bischofs XDulfila wurde zuerst bei den West¬ 
goten der christliche Glaube verbreitet; auch die vandalen, Burgunder, 
©ftgoten und Langobarben roanbten sich balb bem Christentum zu! 
Hlle biese Völker nahmen zunächst bas arianifche Bekenntnis an; bem 
katholischen Glauben traten zuerst bie Franken nach (Thlobwigs Sieg Bekehrung 
über bie Riamannen bei. öer Franken 
Die Bettehrung ber östlich vom Rheine roohnenben Germanen ging Mission der 
zunächst nicht vom Frankenreich, sonbern von Irland unb (Englanb aus. Sachsen 
Die Iren waren schon im 5. Jahrhundert burch ben Missionar p atrick 
für bas Christentum gewonnen unb zeigten bann regen Glaubenseifer; man 
nannte ihr Lanb bie „Insel ber heiligen". Bei ben angeht ließ Papst 
Gregor I. um 600 ben christlichen Glauben predigen. Nun brachten von ®re9oröer 
Irlanb Her bie Mönche Fribolin, Columban unb Gallus ben Ria- ®r?ooum 
mannen am Oberrhein unb Kilian ben Ostfranken um Würzburg bas 
(Evangelium, rvährenb ber Rngelsachse willibrorb unter ben Friesen an 
der Rheinmündung wirkte. 
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