Full text: Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten

Die Cimbern und Teutonen. §. 3. 
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Taurisker (Steiermark und Kärnthen) ein, und schlugen bei Noreja 
113 ein römisches Heer (unter dem Consul Papirius Carbo), welches 
ihnen deu Uebergang nach Italien wehren wollte. Dann zogen sie 
aber westwärts am Saume der Alpen entlang, über den Rhein und 
den Jura nach Gallien nnd vereinigten sich nach wiederholten Siegen 
über die in Gallien stehenden römischen Heere mit einem zweiten 
Schwarme germanischer Stämme, den Teutonen. Als ihnen die 
in Gallien verlangten Ländereien von den Römern verweigert wurden, 
theilten sie sich (der leichteren Verpflegung wegen?) so, daß die Ten- 
tonen über die Westalpen, die Cimbern dagegen über die Central- 
alpen in Italien einbrechen sollten. Cajus Marius besiegte zuerst 
die Teutonen am Westsuße der Alpeu bei Aquä Sextiä 102, wo 
ihr riesenhafter Anführer Tentobod gefangen wurde, dann die Cimbern, 
welche inzwischen durch das Etschthal in Italien eingedrungen waren, 
in den randischen Ebenen (bei Vercellä) 101. 
B. Eroberung des linken Rheinufers durch die 
Römer, 58—57. 
Zum zweiten Male trafen die Römer mit den Germanen in 
Gallien zusammen, als Ariovist, ein Fürst der Markomannen, den 
Sequanern mit einem Gefolge gegen die Aedner zu Hülfe kam (in 
deren Streite um die Hegemonie in Gallien) und nach deren Unter- 
werfung fortwährend neue Schaaren nach Gallien zog. Die Gallier 
erhielten von Cäfar, der damals die Provincia Romana verwaltete, 
Hülfe; dieser besiegte den Ariovist bei Vesontio 58, welcher über 
ben Rhein floh. Cäsar unterwarf nun ganz Gallien und die germa- 
nischen Volksstämme, welche sich allmählich auf dem linken Rheinufer 
niedergelassen hatten, der römischen Herrschaft. Erfolglos waren da- 
gegen seine Versuche zu Eroberungen im eigentlichen Germanien (er ging 
zweimal über den Rhein in das Gebiet der Sigambern), 
Auch schreckte er dadurch die Germanen nicht von ferneren Nieder- 
lassungen auf dem linken Rheinufer ab; so siedelten sich die Ubier an der 
Stelle des spätern Köln an. Zur Beschützung der Grenze gegen das weitere 
Vordringen der Germanen nach Westen wurden am jMttel- und Niederrhein 
Legionen aufgestellt, deren Hauptquartiere Mom^Mloguntiacum), Köln 
(Colonia Ubiorum) und Kanten (Castra veteraJ^Sren. ^ 
C. Eroberung der Süddonauläuder Rä^^^Vinde- 
licien und Noricnm durch die Römer, 15 v. 
Um auch im Norden des Reiches eine natürliche EMnze gegen 
die Gernianen zu haben und zugleich im Besitze der wichtigen Alpen-
	        
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