Full text: Leitfaden der Alten Geschichte für Quarta (Teil 1)

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Älteste Zeit. Bis um 1000 v. Chr. 
Gewerbe, Kunst und Wissenschaft. Apollo und Artemis waren die gött¬ 
lichen Schützen, die mit ihren Pfeilen Menschen und Tieren raschen 
Tod brachten, jener aber zugleich der Gott des Lichtes, der Weissagung 
und der Musik und Dichtkunst, der die Sonne heraufführte, in seinem 
Orakel zu Delphi die Zukunft kuudthat und zusammen mit den 
9 Musen Sänger und Dichter begeisterte. Götterbote war der erfindungs¬ 
reiche, windschnelle Hermes; Aphrodite war die Göttin der Liebe, und 
Dionysos spendete den Wein. Sie alle waren ebenfalls Kinder des 
Zeus. Zu diesen Hauptgottheiten kamen zahllose Baum- und Quell¬ 
nymphen. Der Grieche verehrte seine Götter mit Opfer und Gebet, 
anfangs in heiligen Hainen, bald in kunstvollen Tempeln. Er machte 
sich von ihnen Standbilder zuerst aus Holz, dann aus kostbarem 
Marmor, aus Erz und Gold-Elfenbein. 
Frömmigkeit war neben seiner Liebe zur Natur und seinem Sinn 
für alles Schöne eine seiner hervorstechendsten Eigenschaften. Dazu 
kam der frische Wagemut, den die Gefahren des Meeres jedem seefahrenden 
Volke zu verleihen pflegen, und der den Griechen vor Verweichlichung 
schützte. Auf der andern Seite fehlte ihm der Sinn für ein großes, 
gemeinschaftliches Vaterland: zerfielen doch selbst die kleinen Landschaften 
vielfach wieder in eine Reihe von noch viel kleineren Stadtgebieten. 
Die Stadt war das Vaterland des Griechen, und über ihre Grenzen 
ging seine Vaterlandsliebe nur selten hinaus. An der Unfähigkeit, zum 
Heile des Ganzen die besonderen Wünsche zurücktreten zu lassen, ist das 
griechische Volk zuletzt zu Grunde gegangen. 
1. Kapitel. 
Die älteste Zeit. 
§ 2. Die Wanderungen und die griechischen Staaten um das 
ägäische Meer. 1. Trotz der landschaftlichen Zersplitterung lassen sich 
die Griechen vor allem nach ihren verschiedenen Mundarten in drei 
große Gruppen oder Stämme zusammenfassen. Sie selbst nannten sie: 
Dörier, Ionier und Äoler. Zu den Äolern gehörten die Thessalier, 
die Böotier und die Völker des westlichen und mittleren Peloponnes; die 
Argiver, Lakonier und Messenier dagegen waren ebenso wie die Be¬ 
wohner des nordwestlichen Griechenland Dorier; Ionier endlich wohnten 
in Attika und Euböa. Entstanden sind die Stammesnamen an der 
Die Äoler, Ionier Westküste von Kleinasien. Diese war über die Jnselbrücke der Cykladen 
siedem^dte^West-und Sporaden hinüber von den Griechen des Festlandes besiedelt 
küste von Klein- worden: zuerst hatten die äolischen Thessalier den nördlichsten Teil 
mit der großen Insel Lesbos erobert (Äolis); die Mitte (Jonien)
	        
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