128
Antonius und Octaviauus.
neffen Casars, mit Julius Cäsar Dctauiäitus, der von seinem
Großoheim im Testament zum Haupterben eingesetzt und an Sohnes
Statt angenommen worden war, und mit Ämilius Lepidus,
dem Statthalter eines Teiles von Gallien und Spanien. Die
drei Männer schlössen im Jahr 43 miteinander das zweite Trium-
virat und ließen sich durch Volksbeschluß unumschränkte Gewalt
im Staat übertragen. Diese benutzten sie, um die Cäsarmörder
und ihre persönlichen Feinde aufs grausamste zu verfolgen. Es
wurden neue Ächtungslisten aufgestellt; über 300 Senatoren,
. über 2000 andere Bürger wurden so dem Tode preisgegeben, und
ihr Vermögen von den Machthabern eingezogen. Unter denen, die
damals ihren Untergang fanden, war auch der greise Cicero.
Er hatte sich mit Antonius verfeindet und wurde darum geächtet.
Bevor es ihm gelang, aus Italien zu entfliehen, wurde er von
den nachgesandten Schergen ereilt und getötet.
2) Der Untergang des Brutus und Casfius.
.Brutus unb Cassius hatten inzwischen in Macedonien ein
Heer von ungefähr 100 000 Mann gesammelt, um den Kampf für
die Republik aufzunehmen. An der Spitze eines etwa ebenso
starken Heeres traten ihnen Antonius und Dctaoian im Jahr 42
bei Philipp! entgegen. Am ersten Schlachttag siegte Brutus auf
dem rechten Flügel über den ihm gegenüberstehenden Octavian.
Dagegen behielt Antonius auf dem andern Flügel die Oberhand
gegen Cassius. Da nun dieser die Schlacht irriger Weise für ver¬
loren hielt, gab er sich selbst den Tod. In einer zweiten Schlacht
erlag auch Brutus dem ungestümen Angriff des Antonius. Auch
er wollte den Untergang der Republik nicht überleben, sondern
stürzte sich in sein Schwert.
3) Octavian macht sich zum Alleinherrscher des Staates.
Nach dem Sieg teilten die Triumvirn das Reich
unter sich. Lepidus wurde als der unbedeutendste mit der Pro¬
vinz Afrika abgefunden, Octavian erhielt den Westen, Anto-