Full text: Geschichte des Altertums (Teil 1)

Der Kaiser Augustus. 131 
Bei dem ungeheuern Umfang, den das Reich bereits hatte, 
verzichtete Augustus auf fernere Eroberungen. Jedoch ließ er, um 
das Reich gegen die Raubzüge der nördlich von den Alpen 
wohnenden Barbaren zu sichern, die Donauländer Rätien, 
Noricum und Pannönien unterwerfen. 
Als er aber zum Schutze der Rheingrenze auch die zunächst 
wohnenden rechtsrheinischen Germanen zur Anerkennung der 
römischen Oberhoheit zwingen wollte, scheiterte sein Unterfangen 
am Unabhängigkeitssinn der dortigen Stämme. Zwar drang sein 
Stiefsohn Drusus bis zur mittleren Elbe vor und schuf in 
Mainz (Mogontmcum) und Birten QBetera Castra) bei Xanten 
zwei feste Standlager für die römischen Heere (12 bis 9 vor 
Christus). Jedoch wurde der römische Einfluß im Jahr 9 nach 
Christus durch den Cheruskersürsten Arminius völlig gebrochen. 
Dieser vernichtete in der Schlacht im Teutoburger Wald das 
Heer des römischen Statthalters Quinctilius Varus und ver- 
anlaßte dadurch Augustus, auf seine Pläne zu verzichten^). 
3) Der Ausgang des Augustus. 
In seinen Familienverhältnissen war Augustus nicht 
glücklich. Seine einzige Tochter Julia gab durch ihre zügellose 
Lebensweise solches Ärgernis, daß er sie in die Verbannung ver- 
schicken mußte. Auch ihre Söhne sanken vor ihrem Großvater ins 
Grab. Daher nahm Augustus seinen Stiefsohn Tiberius an 
Sohnes Statt an und eröffnete diesem damit die Aussicht auf die 
Nachfolge im Kaisertum. Augustus starb in hohem Alter im 
Jahr 14 nach Christus. 
J) Näheres hierüber im zweiten Teil. 
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