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Durch die rheinischen Erzbischöfe ward Keinrich VII. (1308—1313),
Graf von Luxemburg, zum Könige erhoben. Eine edle, hochstrebende Natur,
wollte er in Italien, das sich in dem Parteikampf der Guelfen und Ghibel-
linen *) verzehrte, die Ordnung herstellen und deu kaiserlichen Glanz zurück-
gewinnen. Nachdem er Böhmen für seinen Sohn Johann erworben hatte,
eilte er nach Italien. Bald wurde er, wie die Staufer, in einen aufreibenden
Städtekrieg verwickelt. Den Anstrengungen erlag er 1313; seine Leiche ward
in dem Dome zu Pisa beigesetzt.
Der Versuch, die alte kaiserliche Politik in Italien auf-
zunehmen, ward fortan aufgegeben.
II. Die Ausbildung der kurfürstlichen Macht.
Die Habsburgische Partei wählte jetzt den Sohn Albrechts I., Iriedrich
den Schönen (1314—1330), die Gegner seinen Jugendfreund, Ludwig von
Waiern (1314—1347), zu Königen. Der Thronstreit zog sich acht Jahre
hin, dann kam es bei Mühldorf (am unteren Inn) zur entscheidenden Schlacht,
in der Friedrich gefangen ward (132*2). Nach einigen Jahren wurde eine Ver-
söhnung geschlossen. Gemeinsam wollten die beiden Könige fortan das Reich
regieren. Diese unklare Doppelherrschaft dauerte bis zum Tode Fried-
richs (1330).
Ludwigs Regierung durchzieht der Kampf mit dem Papste, der ihn
bannte und absetzte, weil die Bestätigung seiner Königswahl von ihm nicht ein-
geholt sei. Ludwig zog nach Italien und ließ den Papst (Johann XXII.) in
Rom durch das Volk absetzen, erniedrigte sich aber nach seiner Rückkehr aus
Italien derart vor dem Papste, daß er unter demütigen Anträgen dessen An-
erkennung nachsuchte. Endlich zogen die Kurfürsten die Sache Ludwigs und
des Papstes vor ihren Richterstnhl. Sie schlössen den sogen. Kurverein und
erklärten 1338 zu Reuse (am Rhein ungefähr dem Einfluß der Lahn gegen-
über), daß eine durch die Mehrzahl der Kurfürsten vollzogene
Königswahl der päpstlichen Genehmigung nicht bedürfe.
Durch die rücksichtslose Erweiterung seiner Hausmacht regte jedoch Ludwig
die Fürsten gegen sich aus. Seinem Sohne Ludwig, dem er nach dem
Aussterben der askanischen Markgrafen in Brandenburg (i319) die Mark-
grafschast verliehen hatte, verschaffte er nämlich durch Vermählung mit Mar-
gareta Maultasch, der Erbin von Tirol, auch diese Grafschaft. Die
Kurfürsten erklärten darauf, noch durch neue Erwerbungen gereizt, Ludwig für
abgesetzt und wählten den Sohn des Böhmenkönigs Johann, Karl IV.,
zum Könige (1346). Noch vor Ausbruch des Kampfes starb Ludwig. Die
Wittelsbacher setzten anfangs den Widerstand fort und stellten 1349 den tapferen
Günther von Schwarzburg als Gegenkönig auf, ließen ihn aber bald
fallen und versöhnten sich mit den Luxemburgern.
Kart IV. (1347—1378) begnügte sich mit einer äußeren Ordnung der
gegebenen Zustände. Durch die goldene Bulle (1356) regelte er die Königs-
1) Guelf [gtoelf] ist aus Welf, Gbibelline nach der gewöhnlichen Annahme ans Waib-
ling entstellt. Nach ihrem Hausgut Waiblingen an der Rems hießen die Staufer auch
Waiblingen