Stapelplätzen außerhalb des Reiches empfanden die norddeutschen Kauf-
*Cfltr §e^rfn[§' sich zu Gesellschaften (sogen. Hansen) zusammen-
zuschließen, andern dann die heimischen Städte den Schutz dieser Kauf-
mannshanfen übernahmen, bildete sich ein gemeinsames Band für den deutschen
Norden und im 14. Jahrhundert im Kriege gegen Dänemark endlich der große
Stadtebnnd, die norddeutsche Hanse.
Im I. 1361 überfiel nämlich König Waldemar IV. von Dänemark
Gotland, plünderte das reiche Wisby und reizte dadurch die Städte zum Kriege
Anfangs unglücklich, traten diese 1367 in Köln zusammen und beschlossen einen
gemeinschaftlichen großen Feldzug. Die hansische Flotte besetzte Kopenhagen und
nötigte Dänemark zum Stralsund er Frieden (1370), durch welchen den
deutschen Kaufleuten wieder freier Handel im dänifchen Reiche geftattet wurde.
Fortantrat der Städtebund alljährlich zu den sogen. Hanse-
tagen zusammen. Lübeck, das Haupt der Ostseestädte und nach seiner Lage
der Vermittler des Handels mit der Nordsee, war das Haupt der Hanse
Anderthalb Jahrhunderte blieb die Hanse eine politische Macht im Norden.
2. Die süddeutschen Städtebüude.
Viele Städte, namentlich Bischofsstädte und königliche Pfalzstädte
im Süden, hatten eine freie Stadtverfassung unter einem (städtischen) Rate ge-
Wonnen. Solche reichsunmittelbaren Städte (Reichsstädte) sahen sich in ihrer
Freiheit von den Fürsten bedroht und taten sich zu Bünden zusammen.
A. Aer Kampf der Schweizer Kidgenossen gegen die Kaösöurger.
Eme Reihe oberschwäbischer Städte behauptete die Reichsfreiheit im Anschluß
an die sogen. Waldstätte, Uri, Schwyz und Unterwalden, die eine
reichsunmittelbare Stellung in Anspruch nahmen. Gegen die Grafen
von Habsburg, deren offenbares Bestreben auf die Gründung eines Landes-
fürstentums in Oberschwaben ging, waren die Waldstätte 1291 zu einem
Bunde zusammengetreten. In der Schlacht am Morgarten (Bergrücken
unweit von dem Orte Schwyz), in der sie über Leopold I.. den Sohn
Albrechts I., siegten (1315), erhielten sie die Bluttaufe ihres Bundes. Mit
diesen drei eidgenössischen Gemeinden verbanden sich sodann L uz ern, Zürich,
Zug, Glarus und Bern (der Bund der sogen, acht alten Orte).
Als dann 1386 der Neffe Leopolds I., Herzog Leopold III., bei
Sempach (unweit von Lnzern) und 1388 dessen Sohn Leopold IV. bei
N ä s e l s (nördlich vom Orte Glarus) besiegt wurden, verzichtete Habsburg auf
die Herrschaft im oberen Schwaben. Das Gebiet, etwa zwischen der
Aare und der Thür, war zu voller Reichsunmittelbarkeit gelangt.
B. Aer Kampf der schwäbischen Städte gegen die Württemöerger.
Mehrere (nieder-)schwäbische Städte, Ulm und Konstanz an der Spitze,
traten 1376 zu einem Bunde zusammen und siegten 1377 über den Sohn des
Grafen Eberhard von Württemberg, des Greiners (Zänkers) oder
Rauschebarts, Ulrich, bei Reutlingen (am Nordabhange des schwäbischen
Iura). Aber 1388 wurden sie bei dem Dorfe Döffingen (südwestlich von
Stuttgart) von Eberhard geschlagen (Ulrich f). Die Kraft der Städte
ward durch diese Niederlage nicht gebrochen. Infolge furchtbarer Verwüstungen