Full text: [Teil 1] (Teil 1 für Quarta)

78 Die Horner 
erwiderte der Anführer: Vae victis (wehe den Beilegten), und seufzend 
mufcten sich die Römer bequemen, auch noch da- Schwert mit Gold aufzu- 
wiegen. 
bauderStadt. sofort nach öem Abzug der Gallier begann der Wiederaufbau der Stadt, 
der Parteien d^r überraschender Schnelligkeit vor sich ging. In der gemeinsamen 
Arbeit traten Patrizier und Plebejer einander näher als früher, und als nun 
die Plebejer abermals die Forderung auf Zutritt zum Konsulat erhoben, 
da konnten es ihnen die Patrizier nicht wohl abschlagen: hatten doch beide 
Parteien gemeinsam die vom Gallierbrand zerstörte Heimat neubegründet. 
So ward 367 die Zulassung der Plebejer zum Konsulat gesetzlich an¬ 
erkannt und gleich ein Plebejer, Titus Sexüus, zum Konsul gewählt. 
Allerdings wurde gleichzeitig ein neuer Beamter, der Prätor, eingesetzt, der 
dem Konsul die Rechtsprechung abnahm, aber lange dauerte es nicht, bis die 
Plebejer auch zu diesem Amt Zutritt erlangten. Nach und nach wurde die 
völlige Gleichberechtigung durchgeführt und damit der Friede im Innern 
hergestellt. Infolgedessen konnte Rom nach außen mächtig auftreten, die 
Polster und Aquer wurden völlig besiegt, mit den Karthagern ward 348 
ein neues Bündnis geschlossen, und als 354 wieder ein Galliereinsall drohte, 
da traten die Römer mit dem mächtigsten Volke Mittelitaliens, mit den 
Samrtitern, gemeinsam der Gefahr entgegen, die dann rasch vorüber ging, 
cotinerfrieg Wenige Jahre später brach ein Krieg aus, der Roms Macht in den Grund¬ 
festen bedrohte; das Brudervolk der £atiner, unterstützt von den Kampanern, 
erhob sich gegen die römische Herrschaft. Aber der Sieg des Konsuls Manlius 
Torquatus bei Sinuessa verschaffte den römischen Waffen das Übergewicht,- 
das latinische Bündnis ward gelöst, und die Latinerstädte wurden einzeln 
unterworfen. Mit jeder für sich ward ein besonderes Bündnis geschlossen, 
das bald günstige, bald weniger günstige Bedingungen enthielt. Auf diese 
Neise stifteten die Römer zwischen den Besiegten selber Zwietracht, da der 
eine besser, der andre schlechter behandelt ward. Getreu ihrem Grund¬ 
satz Divide et impera, Teile und herrsche! sicherten sie sich auf diese Weise 
die Herrschaft über die Untergebenen. Unmittelbar nach dem Siege über die 
Latiner schlössen sich übrigens auch eine ganze Reihe kampanischer 
Städte, darunter das blühende Kapua, den Römern an, was für 
diese zwar einen großen Machtzuwachs bedeutete, gleichzeitig aber einen 
neuen und viel gewaltigeren Krieg heraufbeschwor. 
367 
Anschluß 
Kampartiens 
538 
ustmXe.s § 55- Die Begründung der Herrschaft in Mittelitalien. Das 
Me9es mächtige Bergvolk der Samniter, das noch 354 mit Rom zusammen gegen die 
Gallier verbündet war, hatte schon lange sein Augenmerk auf das reiche 
Kompanien gelenkt, das ihm den besten Zugang zum westlichen Meere 
bot. Als daher nach dem Catinerkrieg ein Teil der Kampaner unter Füh¬ 
rung Kapuas auf römische Seite trat, nahmen die Samniter das gewaltig 
übel. Die alte Freundschaft verwandelte sich in bittere Feindschaft, und wie
	        
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