Full text: Deutsche Geschichte der Neuzeit (Teil 2)

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Deutsche Geschichte. 
II. Das Zeitalter des Absolutismus und des Kmporkommens 
von Greußen. 1648 —1786. 
1. Die Zeit Friedrich Wilhelms, des Großen Kurfürsten, 
und König Friedrichs I. 1640 —1713. 
Der Grone Kurfürst. 1640—1688. 
§ 52. Die Mark Brandenburg bis zum Regierungsantritt des 
Großen Kurfürsten. Die Vorgeschichte der Mark Brandenburg ähnelt der- 
jenigen der Mark Meißen, auch hier galt es, in Jahrhunderte langen Kämpfen 
die slavischen Volksstämme zu unterjochen und die gewonnenen Gebiete zu ger- 
manisieren. In derselben Zeit, als die Wettiner in Meißen die erbliche Mark- 
Albrecht der grafenwürde empsingen, belehnte Kaiser Lothar von Supplinburg Albrecht 
1134! den Bären aus dem Hause Askanien (Aschersleben) mit der Nord- 
mark, der heutigen Altmark. Dieser erwarb die Havelgebiete und nannte 
sich Markgraf von Brandenburg. Nach dem Aussterben der As- 
W'ttelsbacher kanier beherrschten die Wittelsbacher und dann die Luxemburger die Mark; 
und Luxem- 
burger. besonders ließ ihr Kaiser Karl IV. seine Fürsorge angedeihen und erhob sie 
zum Kurfürstentum. Nachher erlebte das Land eine böse Zeit, in der 
namentlich der trotzige Adel die kleineren Städte brandschatzte und die Kauf- 
Fr^edrichsvon ^eu*e plünderte. Auf dem Reichstage zu Konstanz übertrug 1415 Kaiser 
Hostenzolleril Sigmund die Mark und die Kur zu Lehen an den Burggrafen 
mit der Mark ° u y 
1415. Friedrich VI. von Nürnberg, aus dem fränkischen Zweige der 
Hoh,enzollern. Unter einer stattlichen Reihe hohenzollernscher Kur- 
surften gedieh das Land im Innern und wuchs nach außen, wie sein Nachbar- 
staat, das Land der Wettiner. Aber während diese ihre Läudewien 1485 
Das teilten, setzte der brandenburgische Kurfürst Albrecht Achilles in einem 
Hausgesetz. Hausgesetz die Unteilbarkeit der märkischen Lande fest. 
Der Reformation Luthers standen die Brandenburger erst feindlich 
gegenüber, doch führten sie diefelbe allmählich in ihrem Lande ein, kurz vor 
Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges jedoch trat der Kurfürst zur refor- 
Erwerbungen, mierten Kirche über. Derselbe Fürst, Johann Sigismund, ge- 
wann um diese Zeit durch Erbschaft ewige Länder: im Westen Cleve, 
Mark und Ravensberg, im Osten Preußen, das alte Ordensland, 
allerdings noch, als polnisches Lehen, und erhob so Brandenburg zum 
mächtigsten deutschen Staate nach Österreich. Nachdem das Land unter einem 
schwachen Regenten alle Greuel des Dreißigjährigen Krieges erfahren hatte,
	        
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