236 -Die historische Zeit. 
Scherbe *u schreiben. Aristeides fragte ihn erstaunt, was er denn gegen diesen Mann 
habe.. "Es ärgert mich, dafs er der Gerechte heißt", sagte der Athener. Da schrieb 
Aristeides seinen eigenen Namen auf das Täfelchen. — Als nach seiner Rückkehr aus der 
Verbannung Aristeides im Jahre 471 v, Chr. im Theater der Aufführung der Sieben 
gegen Theben von Aschylos beiwohnte, und von Aniphiäraos die Worte gesagt wurden • 
«Denn nicht gerecht nur scheinen will er, sondern sein, 
Einerndtend Frucht vorn tiefen Saatfeld seiner Brust, 
Aus dem hervorsprießt weisen Raths Besonnenheit", 
da wendeten sich die Blicke aller Zuschauer auf Aristeides, den gerechtesten Mann 
und den treusten Bürger Athens. 
§ 46. 
Der dritte Perser-Krieg 480 v. Chr. 
Auszug des Xerxes. Der Engpafs von Thermo pylä. Seeschlacht bei Artemiston. 
Die Eroberung von Athen. Schlacht bei Salamis. Sieg bei Platää. Siea bei Mykäle. 
Die Karthager auf Sicilien. 
Auszug des Xerxes. 
Dareios von Persien wollte die Niederlage bei Marathon rächen, 
und bot ein ungeheures Heer auf, starb aber mitten unter seinen Rüstungen. 
Sein Sohn und Nachfolger Rerxes, der schönste und stattlichste Mann 
485 unter den Persern, hatte zuerst einen Ausstand der Ägypter zu unterdrücken, 
v.Chr.Hann aber begann er aufs neue, von seiner ehrgeizigen Mutter, der Ky- 
rostochter A^tossa und seinem Schwager Mardönios getrieben, gegen Europa 
zu rüsten. Er hatte den ehrgeizigen Plan, die ganze Welt zu erobern, 
soweit die Lust des Himmelsgottes reiche. 4 Jahre lang dauerten die un¬ 
geheuren Zurüstungen in dem großen persischen Reiche. 
In der Nähe von A^bydos, wo der Hellespont nur SU Stunden 
breit ist, ließ Xerxes eine Schiffbrücke errichten, für den Uebergang des 
Heeres; diese wurde aber in einem Sturme fortgerissen. Da befahl Xerxes 
die beiden Baumeister derselben zu enthaupten, dem Meer aber 300 Geißel¬ 
hiebe zu geben und Ketten hineinzuwerfen. Darnach wurden 2 neue 
Brücken, die eine für das Heer, die andere für das Lastvieh und die Pferde 
errichtet. Bis nach Makedonien hin wurden Magazine längs der Küste 
angelegt, und erhieltenödie Bewohner Auftrag die nöthigeu Lebensmittel 
einzuliefern für das Heer, dem die Flotte an der Küste hin folgen sollte, 
um das noch Fehlende herbeizuführen. Damit dieselbe an dem gefährlichen 
Vorgebirge Athös keinen Schaden erleide, ließ Xerxes die Halbinsel, deren 
Abschluss es bildet, durchstechen und einen 80' breiten Graben zur Durch- 
fahrt für die Flotte herstellen. 
Nachdem alle Vorbereitungen für den Kriegszug getroffen waren, be- 
gab sich Xerxes nach Sardes Unterwegs bewirthete ihn zu Keläna der 
v §hr reiche PHthios. Dieser wollte dem Könige sein ganzes Vermögen an 
' Geld, welches 4 Millionen Goldstater (eine persische Münze) betrug, zu 
denen nur noch 7000 Stater fehlten, schenken, denn ihm bleibe durch seine 
Ländereien noch genug zum Leben. Xerxes freute sich so sehr über dies Auer- 
bieten des Pythios, dass er ihn zu seinem Gastfreunde machte und ihm 
noch 7000 Stater schenkte, damit er volle 4 Millionen besitze. Als aber 
darnach Pythios nach Sardes kam und den Xerxes anflehte, ihm doch von 
seinen 5 Söhnen, die sich bei dem Heere befänden, wenigstens den ältesten 
zu Hause zu lassen, ließ ihm wohl Xerxes die 4 andern, diesen ältesten aber 
ließ er tödten und die Leiche, in 2 Theile getheilt, an beiden Seite» der
	        
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