§ l. Das Land. 3
dessen Mündungsbecken, der Kopaissee, nur unzureichende unterirdische
Verbindung mit dem Meere hat, so daß er im Frühjahr seine sumpfigen
Ufer weithin überschwemmt. Außer Böotien sind die wichtigsten Land-
schasten Mittelgriechenlands die Halbinsel Attika, ein dreieckiges Fels-
Plateau im Norden des Saronischen Meerbusens, und das rauhe Berg-
laud Phocis, dessen Mittelpunkt der Parnaß ist. Der Olymp erreicht
eine Höhe von fast 3000 m, Parnaß, Pindos und Taygetus, die nächst-
höchsten, bleiben etwa 500 m hinter ihm zurück.
Der Peloponnes ähnelt einem fünfzackigen Ahornblatt. Freilich
ist der westliche Zacken schlecht ausgebildet und sitzt der Stiel — der
Isthmus — nicht an der rechten Stelle in der Mitte der Nordseite,
sondern im Nordwesten. Die Mitte des Peloponnes ist durch das
Bergland Arkadien eingenommen, an das sich nordwärts das hafenarme,
walderfüllte Küstenland Achaja anlehnt. Der Süden enthält die zum
Teil sehr fruchtbaren Talnngen von Messenien und Lakonien mit ihren
drei Halbinseln; im Westen liegt die hasenlose aber sehr fruchtbare
Landschaft Elis, im Osten an drei Meerbusen die breite, trockene
Halbinsel Argolis.
Zusammenfassung: Zusammen-
Malischer, Ambraeischer, Saronischer, Korinthischer Gols. faffUn9'
Nordgriechenland: Epirns, Thessalien; Pindus, Olymp; Penens,
Tempetal.
Mittelgriechenland: Akarnanien, Ätolien, Phocis, Böotien, Attika;
Parnassus; Cephissus, Kopaissee, Achelous.
Peloponnes: Isthmus, Arkadien, Achaja, Argolis, Lakonika,
Messenien, Achaia; Taygetus, Parnon; Alpheus.
Griechenland ist derartig von Inseln umgeben, daß, von Messenien Die Inseln,
abgesehen, es keinen Punkt der Küste gibt, von dem das Auge bei
klarem Wetter nicht eine oder mehrere Inseln wahrnähme. Die dem
Lande zunächstliegenden nennt man Küsteninseln. Solche sind die große
Insel Euböa, die sich längs der Küste von Böotien und Attika entlang
zieht, dann die beiden Inseln des Saronischen Golfes, Salamis und
Ägina, und Cythera, die Fortsetzung der Parnonhalbinsel. An der
Westküste Griechenlands liegt die Kette der Jonischen Inseln, die im
Norden mit Corcyra endet. Zu ihr gehörten auch Leukas und Jthaka,
die Inseln des Odyssens.
Aber die Gebirge Griechenlands setzen sich weit hinaus in das
Ägäische Meer fort und tauchen mit schroffen Wänden oftmals als Fels-
inseln auf. Solche Fortsetzungen der Gebirge von Attika und Euböa
sind die Cykladen, deren wichtigste Eilande Naxos, Paros und Delos
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