Full text: Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen höherer Lehranstalten ([Vorstufe])

Vorwort. 
Dies Büchlein ist im Einvernehmen mit Herrn Direktor Dr. Neubauer 
für die Kleinen in unseren höheren Schulen geschrieben; denn sie bedürfen 
für den Geschichtsunterricht einer kräftigeren Stütze, als sie das Lesebuch 
zu bieten vermag. 
Unsere Sextaner kommen aus der Vorschule, vom Märchen, von 
der biblischen Erzählung, vom schlichten Lesestücke her; ihr Gedächtnis 
nimmt leicht auf, ihre Einbildungskraft ist lebhaft: ihnen erzählt man 
Geschichten von gewaltigen Helden und großen Taten in schlichten Worten. 
Man knüpft dabei an die Heimat, an ein Erlebnis der Schüler an und 
sucht nicht ängstlich nach dem Zusammenhang mit dem großen Ganzen. 
Es kann nicht der Zweck dieses vorbereitenden Unterrichts sein, zusammen- 
hängende geschichtliche Kenntnisse zu erzielen; vielmehr will er im Kinde 
geschichtlichen Sinn, das Interesse für die Vergangenheit der Nation wecken 
und rege erhalten. 
Im vorliegenden Buche ist der Versuch gewagt, den Schülern der 
Unterklassen solche abgeschlossene Geschichten in kindlicher Form in die 
Hand zu geben: zunächst 18 Bilder aus der deutschen Geschichte für Sexta — 
zur Auswahl; denn für alle ist die Zeit eines Schuljahres zu kurz be- 
messen. Hingegen, werden die 19 Abschnitte aus der Sage und ältesten 
Geschichte der Griechen und Römer in Quinta zu bewältigen sein. 
Zusammenhänge zwischen den einzelnen Teilen mag der Lehrer her- 
stellen, wenn er es für nötig findet. Die landläufigen geschichtlichen 
Anekdoten sind dem mündlichen Vortrage des Lehrers überlassen worden; 
freilich halten ja die meisten vor der historischen Wahrheit nicht stand. 
Ein Übermaß geschichtlicher Zahlen und Namen ist durchaus ver- 
mieden worden; einige fest einzuprägende Zahlen und Tatsachen stehn am 
Ende des Pensums für Sexta. 
Möge dem Büchlein eine wohlwollende Aufnahme werden! 
Leipzig, im November 1907. 
Bernhard Seyfert.
	        
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