Full text: Hilfsbuch für die Geschichtserzählungen in Sexta und Quinta

24 II. Aus der ferneren Vergangenheit. 
war Derfflinger, der aus einer armen österreichischen Familie 
stammte. 
Durch sein mannhaftes Auftreten erwarb sich der Kurfürst 
Friede. im Westfälischen Frieden, der den langen Krieg 1648 be¬ 
endigte, einen bedeutenden Länderzuwachs: Hinterpommern, Hal- 
berstadt, Minden, Kamin und später Magdeburg. 
Ludwig xiv. § 30. In Frankreich regierte damals Ludwig XIV., der 
durch viele ungerechte Kriege sein Land zu vergrößern suchte. 
Auch auf Deutschland hatte er es abgesehen. Mitten im 
Frieden verwüstete er die Pfalz und raubte dem Deutschen 
Straßburg Reiche Straßburg. Zu seinen gefährlichsten Gegnern gehörte 
wird französisch. Friedrich Wilhelm. Um diesen daher vom Kriegsschauplatze am 
Die Schweden Rheine wegzulocken, veranlaßte er die Schweden zu einem Ein- 
^aVeirT fa^e *n die Mark. Diese marschierten wirklich in Brandenburg 
ein und raubten, brannten und mordeten, daß der märkische 
Bauer sich nicht zu helfen wußte. Da eilte der Kurfürst 1675 
Fehrbellin. vom Rhein herbei und traf bei Fehrbellin') auf den Feind. 
Mit den Worten: „Folget mir, tapfere Soldaten, ich, euer Fürst 
und nun euer Hauptmann, will siegen oder ritterlich sterben!" 
führte er seine tapferen Scharen den Schweden entgegen. Nach 
zwei Stunden blutigen Kampfes warf er den Feind in wilde 
Flucht. Friedrich Wilhelm verfolgte ihn bis nach Vorpommern 
und eroberte dieses Land. 
®ie Schweden. Nun versuchten es die Schweden mit einem neuen Einfalle 
Greußen eüf *n Oftpreußen. Aber auch hier war der Kurfürst rasch zur 
Stelle; in eisiger Winterkälte setzte er ihnen mit seiner Reiterei 
und den Fußtruppen, die er auf Schlitten fortschaffen ließ, über 
das Frische und Kurische Haff nach und verfolgte sie bis unter 
die Mauern von Riga. 
Und dennoch verhinderte Ludwig XIV., daß der Kurfürst 
im Friedensschlüsse für seine kühnen Thaten eine Entschädigung 
an Land erhielt; er mußte sich mit dem durch seine Heldenthaten 
erworbenen Kriegsruhme zufrieden geben. Erzürnt darüber brach 
er in richtiger Ahnung der Zukunft in die Worte aus: „Möge 
einst aus meiner Asche ein Rächer erstehen!" 
Liegnitz. Brieg Auch der Kaiser bereitete ihm 1675 eine bittere Enttäuschung, 
und Wohlan. Damals starb nämlich der letzte Herzog von Liegnitz, Brieg 
1) Die Erzählung vom Stallmeister Emanuel Froben ist sagenhaft.
	        
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