Vierter Abschnitt.
Dott 431 - 338 v. Chr. Vom Seginn des peloponnejWen Krieges
bis zur Schlacht von Chäronea. Sinken Griechenlands bis zum
Untergange seiner Selbständigkeit.
§ 35.
Der Peloponnefische Krieg 431—404.
Die schöne Zeit der herrlichsten Blüte Athens sollte nicht lange
dauern. Die dreißig Jahre des Waffenstillstandes waren kaum zur
Hälfte abgelaufen, da erregte die Eisersucht Spartas und Korinths^
431—404. den sast dreißigjährigen Peloponnesischen Krieg, 431—404, deru
Griechenland so zerrüttete, daß es sich nie wieder völlig erholte.
Sparta hatte, als der Krieg begann, die Vorherrschaft über die Staaten
des dorischen Stammes und des Peloponnes, Athen die über
die ionischen und äolischen Griechen auf den Inseln und an den
Küsten des Ägäischen Meeres. So standen sich das dorische Sparta
und das ionische Athen, jenes auf seine Landmacht, dieses auf seine
Seemacht vertrauend, jenes aristokratisch, dieses demokratisch,
als zwei feindliche Großmächte gegenüber, zwischen denen endlich das
Schwert entscheiden mußte. Kleine Anlässe, vornehmlich Streitigkeiten
zwischen Athen und Korinth wegen Korzyras und Potidäas, ge-
nügten, um den Krieg zum Ausbruch zu bringen. Er läßt sich in
drei Abschnitte teilen:
A. Bis zum Frieden des Nlk:as. 421. Der Krieg begann
damit, daß die Thebaner die den Athenern von alters her treue Stadt
Platää überfielen. Da der Überfall mißglückte, schritten sie zur Be-
lagerung. Darauf rückten die Spartaner mit einem großen Land-