— 129 -
Römer zu seiner Leibwache und ließ die Söhne der vor-
nehmen Spanier zu Oska töten. Da dieses Verfahren eme
üble Stimmung hervorrief, fand Perperna Gelegenheit, eine
Verschwörung zu stiften. Er lud den Sertonus zu einem
Gastmahl ein, wo dieser mit zweien semer Gchnmschreiber
erschien. Auf ein gegebenes Zeichen fielen bte Mttverschwor-
nen des Perperna über die Gäste her und töteten Sertorms
mit den beiden Schreibern (72 v. Chr.).
Perperna stellte sich nun an die Spitze des Heeres und
hoffte die Sache der Marianer weiter zu führen. Bald aber
ward er von Pompejus geschlagen und gefangen genommen.
Vergebens suchte er sich durch Auslieferung semer Brief-
schaften zu retten, durch die viele römische Senatoren rn
Gefahr gekommen wären. Pompejus ließ die Briefe unge-
lesen verbrennen und den Perperna hinrichten.
Da Metellus schon nach Italien abgegangen war,
konnte sich allerdings Pompejus rühmen, dem Kriege ein
Ende gemacht zu haben, und kehrte siegreich aus Spanien
zurück, um sich vom Glück neue Lorbeeren um die Schlafe
winden zu lassen.
3. pompejus liejiegt die Utflt der Sklaven.
Während des letzten Jahres, in welchem Pompejus m
Spanien focht, wurde Italien durch einen Sklavenkrieg er¬
schüttert, der in der grausamen Behandlung der Sklaven
seine Ursache hatte. Schon längst hatte bei den Römern
das blutgierige Vergnügen Eingang gefunden, Menschen bei
öffentlichen Festlichkeiten auf Leben und Tod mit einander
fechten zu sehen. Solche Fechter nannte man Gladiatoren.
Anfangs nahm man dazu Gefangene und Verbrecher: allem
die Sucht des römischen Volkes, sich an solchen Fechterspielen
zu ergötzen, nahm so zu, daß ganze Sklavenhorden von ge-
winnsuchtigen Unternehmern gekauft, in eigenen Fechterschulen
abgerichtet und an diejenigen, welche dem Volke solche Spiele
geben wollten, vermietet wurden. So fochten oft viele
Hunderte von Fechterpaaren vor dem Volke und gaben zur
Belustigung desselben ihr Leben hin.
Um diesem unmenschlichen Leben zu entgehen, entfloh
aus einer solchen Fechterschule zu Capua der Thracier
Spartacus mit 78 seiner thracischen und gallischen Un-
Stacke, römische Erzählungen. 9