Full text: Erzählungen aus der römischen Geschichte (Teil 2)

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Römer zu seiner Leibwache und ließ die Söhne der vor- 
nehmen Spanier zu Oska töten. Da dieses Verfahren eme 
üble Stimmung hervorrief, fand Perperna Gelegenheit, eine 
Verschwörung zu stiften. Er lud den Sertonus zu einem 
Gastmahl ein, wo dieser mit zweien semer Gchnmschreiber 
erschien. Auf ein gegebenes Zeichen fielen bte Mttverschwor- 
nen des Perperna über die Gäste her und töteten Sertorms 
mit den beiden Schreibern (72 v. Chr.). 
Perperna stellte sich nun an die Spitze des Heeres und 
hoffte die Sache der Marianer weiter zu führen. Bald aber 
ward er von Pompejus geschlagen und gefangen genommen. 
Vergebens suchte er sich durch Auslieferung semer Brief- 
schaften zu retten, durch die viele römische Senatoren rn 
Gefahr gekommen wären. Pompejus ließ die Briefe unge- 
lesen verbrennen und den Perperna hinrichten. 
Da Metellus schon nach Italien abgegangen war, 
konnte sich allerdings Pompejus rühmen, dem Kriege ein 
Ende gemacht zu haben, und kehrte siegreich aus Spanien 
zurück, um sich vom Glück neue Lorbeeren um die Schlafe 
winden zu lassen. 
3. pompejus liejiegt die Utflt der Sklaven. 
Während des letzten Jahres, in welchem Pompejus m 
Spanien focht, wurde Italien durch einen Sklavenkrieg er¬ 
schüttert, der in der grausamen Behandlung der Sklaven 
seine Ursache hatte. Schon längst hatte bei den Römern 
das blutgierige Vergnügen Eingang gefunden, Menschen bei 
öffentlichen Festlichkeiten auf Leben und Tod mit einander 
fechten zu sehen. Solche Fechter nannte man Gladiatoren. 
Anfangs nahm man dazu Gefangene und Verbrecher: allem 
die Sucht des römischen Volkes, sich an solchen Fechterspielen 
zu ergötzen, nahm so zu, daß ganze Sklavenhorden von ge- 
winnsuchtigen Unternehmern gekauft, in eigenen Fechterschulen 
abgerichtet und an diejenigen, welche dem Volke solche Spiele 
geben wollten, vermietet wurden. So fochten oft viele 
Hunderte von Fechterpaaren vor dem Volke und gaben zur 
Belustigung desselben ihr Leben hin. 
Um diesem unmenschlichen Leben zu entgehen, entfloh 
aus einer solchen Fechterschule zu Capua der Thracier 
Spartacus mit 78 seiner thracischen und gallischen Un- 
Stacke, römische Erzählungen. 9
	        
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