Die fränkischen (satischen) Kaiser. 1024—1125.
Konrad II. (1024-1039).
Wahl und Persönlichkeit. Nach dem Tode Heinrichs IL ver¬
sammelten sich die Abgesandten sämtlicher deutschen Stämme aus
fränkischem Boden in der Rheinebene bei Oppenheim, um einen neuen
König zu wählen. Lange schwankte die Wahl zwischen den beiden
Vettern Konrad dem Älteren und Konrad dem Jüngern von
Franken. Als der Erzbischos von Mainz und mit ihm die Vertreter
der hohen Geistlichkeit sich sür Konrad den Älteren erklärten, vereinigte
sich aus ihn die Mehrheit der Stimmen. Er war ein Fürst von eisernem
Willen, kühnem Mut. großer Klugheit uud strenger Gerechtigkeit.
In Mainz wurde noch an demselben Tage die feierliche Krönung
vollzogen, und auf dem Königsritt fand er überall Anerkennung
und Vertrauen. Auf einem Zuge nach Italien schmückte er sich mit
der eisernen Krone der Lombarden und der römischen
Kaiserkrone.
Auswärtige Unternehmungen. Um gegen den Polenkönig
sreie Hand zu haben und vom Bistum Bremen-Hamburg aus den
Norden Europas sür das Christentum gewinnen zu können, trat Konrad
die Mark Schleswig an Kanut, den König von Dänemark, Nor-
wegen und England, ab und erhielt an ihm einen mächtigen Bnndes-
genossen; die Ei der wurde wieder die Nordgrenze des Reiches.
Hieraus wandte sich Konrad gegen Polen, das die deutsche Lehns-
hoheit wieder anerkennen mußte.
Wegen der Besitzergreifung Burgunds geriet er in einen lang-
totengen Streit mit seinem Stiefsohne, dem Herzog Ernst von
Schwaben, der nähere Ansprüche auf Burgund zu haben glaubte; nach
einer dreimaligen Empörung wurde dieser gefangen genommen und
auf die Festung Giebichenstein (a. d. S.) gebracht. Auf Fürbitte seiner
Mutter erhielt er zwar die Freiheit wieder; als er sich dann aber
weigerte, gegen seinen Freund, den Grasen Werner von Kybnrg,
die Reichsacht zu vollstrecken, wurde auch er in die Acht erklärt. Beide
Freunde verbanden sich miteinander und zogen sich in den Schwarzwald
zurück, wo sie von den kaiserlichen Truppen überfallen und getötet
wurden. Die Sage hat die Trene beider Freunde verherrlicht und der
DichterUhland ihr in feinem Drama Ernst, Herzog von Schwaben,
ein erhabenes Denkmal gesetzt.
Regierung. Gleich Otto I. suchte auch Konrad die Macht der
Herzöge einzuschränken, deren Unzuverlässigkeit er besonders in