VE. Ende des Lebens. 
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Herz wurde weich und manches Auge naß, man hörte 
wohl sagen: „Solch' einen Kaiser hat es noch niemals 
gegeben und wird es niemals wieder geben." 
So geschah es, daß des Kaisers 90. Geburtstag über 
die ganze Erde gefeiert wurde, und nicht nur von den 
Menschen der deutschen Zunge, die etwa in fernen Län- 
dern und Inseln zerstreut sitzen, sondern auch von den 
anderen Nationen. 
Aber das Leid, das auch der Könige und Kaiser nicht 
schont, trat noch einmal in Kaiser Wilhelms Wege. Er 
sah seinen Sohn erkranken und mußte mit Trauer er¬ 
fahren, daß er von dem tückischen Leiden, das ihn befallen 
hatte, nicht wieder genesen könne, sondern einem nicht 
mehr fernen Ende entgegen gehe. 
Bevor es aber dazu kam, daß er den Sohn hinscheiden 
sah, legte Kaiser Wilhelm sich selbst, da er ein wenig er- 
kältet war. Wir hofften wohl, die Krankheit werde rasch 
vorübergehen, denn sie schien nur leicht zu sein. Doch bald 
erkannten die Ärzte, daß sich sein Leben zum Ende neige. 
Am Morgen des 9. März 1888 ist er gestorben, vierzehn 
Tage bevor er das 91. Jahr vollendete. 
Wie er es selbst noch bei Lebzeiten angeordnet hatte, 
ist er im Mausoleum zu Charlottenburg beigesetzt worden 
und ruht nun, wo Vater und Mutter ruhen.
	        
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