Full text: Erzählungen aus Sage und Geschichte des Altertums und der ersten Periode des Mittelalters

— 71 — 
sinen und Citronen, dafür war viel mehr Wald vorhanden 
als heutzutage. Außer den italischen Stämmen der La- 
tiner, Sabiner, Samniten, Umbrer, Lukaner u. s. w. 
wohnten in Italien auch die kunstfertigen Etrusker (S. 75 
und 77) nördlich von Latium, und in Unteritalien und 
Sizilien siedelten sich soviele Griechen in festen Städten 
an (Neapel, Tarent, Messana, Syrakus), daß man das Land 
auch „Großgriechenland" nannte. 
2. Die Gründung Koms 753 v. Ghr. Nach der 
Zerstörung Trojas durch die Griechen (S. 36) landete 
Äneas mit seinen Genossen in Latium an der Westküste 
Italiens. Sein Sohn Askanius gründete die Stadt Alba 
Longa und herrschte als König über sie. Einer seiner 
Nachfolger war Numitor. Den stieß sein jüngerer Bruder 
Amulius vom Throne und machte seine Tochter Rea 
Silvia zur Vestalin; von ihrer Schönheit wurde der Kriegs- 
gott Mars so bezaubert, daß er sich die Königstochter zu 
seiner Gemahlin erkor. Sie gebar ihm Zwillinge, den Ro- 
mülus und Remns. Als das Amulius erfuhr, ließ er 
die Kinder in den Tiber werfen. Die Wanne aber, in der 
sie lagen, schwamm ans Ufer zurück und blieb an einem 
Feigenbaume hängen. Hier säugte die Knaben eine Wölfin 
bis einst ein Hirt, Namens Fanstülus, vorüberkam. Der 
nahm die armen Kleinen an sich und zog sie auf. 
Romulus und Remus wuchsen zu kräftigen Jünglingen 
heran. Einst gerieten sie in Streit mit Räubern, die den 
Remus gefangen nahmen und vor Numitor führten. Dieser 
erkannte bald, daß die Knaben, die Faustulus erzogen hatte, 
seine Enkel seien. Romulus und Remus töteten den Amulius 
und setzten ihren Großvater Numitor wieder auf den Thron 
von Alba Longa. Mit seiner Erlaubnis gründeten sie am 
linken Tiberufer eine Stadt. Die Götter sollten durch 
Vogelflug entscheiden, welcher von beiden Brüdern in der 
Stadt als König herrschen sollte. Sie wählten Romulus,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.