§ 93. Erwerbungen in Kleinasien 133. 137 
ling ber Römer, hatte diesen in einem angeblichen Testamente sein Reich 
und Vermögen als Erbe vermacht (133). Doch gelangte ber römische 
Staat erst nach mehrjährigen Kriegen gegen einen Verwanbten bes Erb¬ 
lassers in ben Besitz des Landes, welches darauf unter dem Namen 
Asien die östlichste Provinz des Reiches wurde. 
2. Überwachung der anderen Kleinstaaten. Die Republik Rho- 
bus, bte ganz von ber Gnade ber Römer abhing, war schon seit 168 
auf ben Besitz ber Insel eingeschränkt worben. Auch in den benachbarten 
Staaten (Ägypten, Syrien, Bithynien und Pontns) lenkte römische Gunst 
oder Mißgunst den Gang der wichtigsten Angelegenheiten. 
Hingegen erweiterten die Könige von Parthien zu dieser Zeit ihr Reich auf 
Kosten Syriens über Babylonien und andere der angrenzenden Gebiete. 
Dritter Abschnitt. 
Das Miiltfr der öiiigrt'liririir 133 30. 
(Vgl. Karte 111b und IV.) 
A. Die Gracchischen Unruhen (53— 
§ 94. 
Staatliche und bürgerliche Verhältnisse (seit 146). 
1. Sitte und Witdung. Mit der Unterwerfung der Punier und ber 
Griechen hatte.das republikanische Römertum den Höhepunkt seiner Macht- 
fülle erreicht. Auch Bildung und Kunst, vordem nur von wenigen geschätzt 
und gepflegt, waren mit der übrigen Beute des Orients nach Rom ein¬ 
gezogen. „Das besiegte Griechenland unterwarf den rauhen Besieg er." Aber 
die großen Reichtümer, welche fortan aus den Provinzen nach der Hauptstadt 
des Erdkreises flössen, J^erdrängten die altrömifchc Einfachheit. Prachtliebe 
unb Genußsucht nahmen überhand. Erfolglos eiferten ernstere Männer, wie 
der alte Cato^egen den einreißenden Sittenverfall. 
2. Weamtenadel und ^rovinzenverwattung. Die Obforge für die 
finanziellen Angelegenheiten des Reiches hatte ber Senat in den Hänben. 
Er vergab die einzelnen Provinzen ausschließlich an Mitglieder feines Standes, 
wenn auch nur an solche, die schon ein ' höheres Amt innegehabt hatten, 
^iese Statthalter (Prokonsuln, Prätoren und Proprätoren geheißen) waren