Full text: Übersichtliche Darstellung der deutschen Geschichte bis 1648 (Unterkursus)

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der tapfere Fürst schon nach zwölfjähriger Regierungszeit. Nach 
seinem Tode wurde fern unmündiger Sohn, Ludwig bns Kind 
König. Für Deutschland brach jetzt abermals eine traurige Reit 
an; denn die Schwäche des Reiches reizte die Nachbarn zu Einfüllen 
Besonders hatte Deutschland durch die Ungarn zu leiden. Sie 
bewohnten das Donautieflaud und waren ein Reiteroolk wie die 
Hunnen. Wie diese unternahmen sie alljährlich Plüuderungszüqe 
in die Nachbarländer. In dieser Not sammelten sich die wehrhaften 
Männer der benachbarten deutschen Gaue um einen tapferen Führer 
und suchten die Raubscharen abzuwehren. So entwickelten sich wieder 
größere Volksverbände oder Stämme, an deren Spitze nach alt¬ 
germanischer Sitte Herzöge traten. Auf diese Weise entstand das 
Stammesherzogtum, das Karl der Große beseitigt hatte, von neuem. 
911 Als der letzte deutsche Karolinger, Ludwig das Kind, im Jahre 911 
starb, zerfiel Deutschland in die fünf Herzogtümer Sachsen, 
Franken, Bayern, Schwaben und Lothringen. 
Konrad der Franke, 911-918. Nach dem Tode Ludwigs des Kindes 
wählten die Bischöfe und die weltlichen Großen den Frankenherzog Konrad, 
einen Verwandten der Karolinger, zum Könige. Von dieser Zeit ab fand 
nach dem Tode fast jedes deutschen Königs eine Königswahl statt. Wenn 
auch die Großen hierbei die Erbausprüche der nächsten Verwandten des 
verstorbenen Herrschers berücksichtigten, so war Deutschland jetzt doch aus 
einem Erbreich ein Wahlreich geworden. Konrad der Franke suchte als 
König dieselbe Macht zu erlangen, wie sie die Karolinger besessen hatten. 
Da die Stammesherzöge ihm nicht gehorchen wollten, geriet er mit ihnen in 
Streit. Er konnte sie aber nicht unterwerfen. Als er seinen Tod heran¬ 
nahen fühlte, empfahl er seinen größten Gegner, den Herzog Heinrich von 
Sachsen, zum Nachfolger. 
Dritter Zeitraum. 
Das Deitcrltev bev deutsch - rörnischen Kaiser, 
919—1273. 
-1024 Iie sächsischen Kaiser, 919-1024. 
-936 Heinrich L, 919—936. 
1. Heinrichs Wahl und Persönlichkeit. Wie Konrad der Franke 
auf dem Sterbebette gewünscht hatte, überbrachte sein Bruder 
Eberhard die Abzeichen der königlichen Würde dein Sachsenherzog 
Heinrich. Die spätere Sage berichtet, daß er ihn beim Vogelfänge 
Scheffel, Die Hunnenschlacht. G. P. R. I, 277. B. 161. - I. N. Vogl, 
Heinrich der Vogler. G. P. R. Anh. 11.
	        
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