Object: Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie

VIII. Das östliche Tiefland. 
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zur Ausfuhr vorwiegend Tuche und Wollstoffe gelangen, die ihren 
Weg nach den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika, auch wohl 
nach Süd-Amerika, Westindien, Mexiko, Japan und allen anderen 
Staaten der Welt nehmen. Auch die sogenannten Berliner Artikel 
sind auf dem Weltmarkt wohlbekannt. 
Die Haupthandelsstadt des ganzen Gebietes ist Berlin, deren 
Geschäftsverbindungen in erster Linie nach Rußland, Österreich- 
Ungarn und den nordischen Staaten, dann aber auch nach den fernsten 
überseeischen Staaten gerichtet sind. Auch im Börsenwesen steht 
Berlin unter allen Städten Deutschlands an erster Stelle und übt auf 
dem Geldmarkte seinen mächtigen Einfluß auf die ganze Welt aus. 
Handelskammern: Berlin, Bromberg, Kottbus, Frankfurt a. d. O., 
Posen und Sorau. 
6. Verkehrsmittel. Sowohl an fahrbaren Wasserstraßen 
als auch an Eisenbahnen ist die Landschaft sehr reich. Außer der 
Elbe, Oder und Weichsel kommen die schiffbaren Nebenflüsse Havel, 
Spree, Bober und Warthe in Betracht. Auch die Nebenflüsse der 
Havel: Dahme, Dosse und Rhin sind flößbar. Dann aber hat die 
landesväterliche Fürsorge unserer hohenzollernschen Regenten für gute 
Kanäle gesorgt, die wichtige Verbindungen zwischen Elbe, Oder 
und Weichsel herstellen und unsere Reichshauptstadt gleichsam zur 
Seestadt machen. Der Friedrich-Wilhelms-Kanal (Müllroser-K.) ver¬ 
bindet Spree und Oder, der Finow-Kanal die Havel und die Oder, 
der Ruppiner Kanal die Havel mit dem Rhin und so mit der Elbe, 
der Havelländische Haupt-Kanal die obere und untere Havel, der 
Plauensche- Kanal die untere Havel mit der Elbe und der Brom- 
berger Schleusen-Kanal die Oder mit der Weichsel. Die gesamte 
Kanallänge beträgt 268 km. Wesentlich beruhte auf diesen Wasser¬ 
straßen das Aufblühen Berlins, weshalb auch der beabsichtigte Kanal¬ 
bau Berlin-Stettin mit Freuden zu begrüßen ist. 
Alle diese Kanäle, die für landwirtschaftliche und gewerbliche 
Erzeugnisse billige Wege bilden, haben an ihren Ufern zahlreiche 
und bedeutende Betriebe entstehen lassen. So befinden sich am 
Plauenschen Kanal 7 Mühlen, 8 Ziegeleien, 4 Schiffsbauanstalten, 
i Sägewerk, 1 Weberei, 3 Brauereien, 1 Zement-, 1 Holzbearbeitungs¬ 
und i chemische Fabrik, 1 Färberei und Druckerei, 2 Kalkwerke 
und je i Möbel-, Seifen- und Stärkefabrik. Daraus erhellt ohne 
weiteres, daß die umliegenden landwirtschaftlichen Betriebe wegen des 
großen Absatzes an die längs aller dieser Kanäle verstreute Arbeiter¬ 
bevölkerung gut bestehen können. 
Das Eisenbahnnetz ist weit verzweigt. Strahlenförmig gehen 
seine Linien von Berlin aus nach allen Himmelsrichtungen. Wir 
merken als die wichtigsten: 
((Stettin — Kolberg — Danzig), 
(Pasewalk —- Greifswald — Stral¬ 
sund),
	        
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