Full text: Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte von 1648 bis 1815 (Teil 2)

Ankcrrrg. 
Die wichtigsten Daten der außerdeutschen Geschichte. 
I. Frankreich. 
1643—1715 Herrschaft Ludwigs XIV., für den während der vormundschaftlichen Re¬ 
gierung seiner Mutter der Kardinal Mazarin die Staatsgeschäfte leitete. 
1648—1653 wurden die letzten widerstandsversuche des Adels (Krieg der Fronde) 
unterdrückt und damit die absolute Herrschergewalt des Königtums gesichert. 
(Über die Regierungszeit Ludwigs XIV. vgl. § 9.) 
1715—1774 Ludwig XV., der Urenkel Ludwigs XIV. Während seiner langen Re¬ 
gierungszeit entwickelten sich in Frankreich die Auswüchse eines entarteten 
Absolutismus in solchem Umfange, daß der Staat schon beim Tode des Königs 
für die Revolution reif war. (Laster des Hoflebens, Günstlingswirtschaft, 
Einfluß der Mätressen des Königs — Marquise von Pompadour und Gräfin 
Dubarry —, Zerrüttung der Finanzen des Staates, Rückgang des Wirtschafts¬ 
lebens, Vergrößerung der sozialen Not.) 
1726—1743 behauptete die auswärtige Politik Frankreichs unter der Leitung des 
Kardinals Fleury noch den alten Einfluß auf die Gestaltung der allgemeinen 
politischen Lage. (vgl. Frankreichs Eingreifen in die Kämpfe Österreichs und 
Preußens.) 
1755—1763 unglücklicher Krieg Frankreichs gegen England. Das Dbjekt des 
Kampfes waren die französischen Kolonien in Nordamerika. 
1763 büßte Frankreich im Frieden zu Paris Kanada ein, erkannte den Mississippi als 
Grenze zwischen den englischen Kolonien und Louisiana an und verzichtete in 
Afrika auf seine Besitzungen am Senegal. 
1774—1792 Ludwig XVI. Der wohlwollende, aber willensschwache Fürst vermochte 
dem Ausbruch der Revolution nicht in wirksamer weise vorzubeugen. 
1778 verpflichtete das mit den nordamerikanischen Staaten abgeschlossene Bündnis 
Frankreich zur Teilnahme am nordamerikanischen Freiheitskriege, der dem zer¬ 
rütteten Staatswesen große Gpfer kostete, ohne ihm irgendwelche Vorteile zu 
bringen. — (Übersicht über die Revolutionszeit vgl. § 16.) 
II. England. 
1648—1660 bildete England eine Republik unter der Herrschaft Dliver Erom- 
wells, der sich von 1653 an Lord-Protektor nannte. 
1650 und 1651 unterwarf Eromwell durch die Siege von Dunbar und worcester das 
den: Sohne des Hingerichteten Königs anhangende Schottland. 
1651 legte Eromwell durch die Navigationsakte den Grund zur See- und 
Handelsherrschaft Englands. (Fremden Nationen wurde nur die Einfuhr 
eigener Produkte auf eigenen Schiffen gestattet.) 
1652—1654 kam es darüber zum Kriege mit Holland, wobei die Holländer unterlagen.
	        
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