Volltext: Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges (Bd. 4)

Gittert der Germanen. 
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Karben an der unteren Elbe. Diese Stämme werden auch mit dem 
Gemeinnamen der Sueben bezeichnet. 
6. Im Oder-und Weichselgebiet wohnten die Burgunder, 
Vandalen und Goten."^ •;; y ■ 
2. Sitten der Germanen. § 2. 
Die Germanen waren durch bedeutende Körpergröße und starke 
Gliedmaßen, durch Helles Haar und blaue Augen gekennzeichnet. 
Sie kräftigten ihren Körper durch Schwimmen und Jagen; trotzdem 
vermochten sie Anstrengungen nicht lange zu ertragen und waren gegen 
Hitze und Durst nicht widerstandsfähig. Aber Mut und Tapferkeit 
zeichneten sie aus, so daß sie vor keiner Gefahr zurückschreckten. Die 
Frauen standen darin den Männern kaum nach. Die Glieder einer 
Familiengemeinschaft und die Gefährten im Kampfe hielt das Band der 
T r e u e fest verbunden. Durch diese Tugend war auch die E h e geheiligt. 
Vielweiberei war bei den Germanen fast unbekannt, nur Vornehme 
gingen bisweilen mehrere Ehebündnisse ein. Die Reinheit der Ehe 
wurde streng gewahrt, dem seltenen Ehebruch folgte die Strafe allge- 
meiner Verachtung. 
Die Männer trieben Krieg oder Kriegsflbung und lagen der 
Jagd in den wildreichen Wäldern ob, bei der Arbeit in Haus, Hof 
und Feld legten sie kaum Hand an. Tagelang lagen sie müßig am 
Herde, oder sie vereinigten sich zu Trinkgelagen, die oft Tag und 
Nacht dauerten. Dabei trieben sie das Würfelspiel mit solcher 
Leidenschaft, daß manche nach Verlust ihrer ganzen Habe die eigene 
Freiheit verspielten. Doch wurden beim Gelage auch wichtige Angelegen- 
heiten, Wahl der Oberhäupter, Krieg und Frieden, verhandelt und vor- 
beraten. Den entscheidenden Beschluß faßten die Männer erst am folgen- 
den Tage. Dem F rem de n gegenüber war der Germane vorsichtig, 
nicht selten mißtrauisch; doch gewährte er ihm seinen Schutz, sobald er 
ihn als Gast in sein Haus aufgenommen hatte. 
Die Germanen wohnten nicht in Städten vereint, sondern 
auf Einzelhöfen oder in Dörfern. Ihre Häuser waren schmucklos 
aus Holz und Lehm erbaut und mit Stroh oder Schilf gedeckt. Das Licht 
fiel durch fensterartige kleine Öffnungen in der Nähe des Daches in den 
meist einzigen Hausraum. Dessen Mittelpunkt war die Feuerstätte. An 
den Wänden standen Tische und Bänke, in späterer Zeit auch Lager- 
gestelle. Zu dem einfachen Hausrat gehörten noch hölzerne Näpfe 
und Löffel und Tongefäße, bei reichen Leuten auch Gefäße aus Bronze. 
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