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mitgemacht. Hinsichtlich der Herstellung von brauchbaren Bildern für Schul—
zwecke liegen die Verhältnisse zwar nicht ganz so günstig wie bei den
Atlanten, aber auch hier zeigt sich gerade in den allerletzten Jahren eine
besonders rührige Tätigkeit. Der Neubearbeiter hat versucht, die dem Lehr—
buche naturgemäß zu steckenden Grenzen möglichst innezuhalten. Im
Texte sind überall Fragen und Aufforderungen eingeschaltet worden, um die
Schülerinnen aufdie Pflichten des Kartenstudiums hinzuweisen. Auf
eine Beigabe von Karten ist ausdrücklich verzichtet worden, weil sie in
jedem guten Schulatlas besser und für eine bildende Verwendung vorteil—
hafter vorhanden sind und das Lehrbuch unnötig verteuern. Die Auf—
nahme einer maßvoll beschränkten Anzahl von Abbildungen ist von
dem Gesichtspunkte geleitet, nur solche Bilder auszuwählen, die sich für eine
wiederholte anregende Betrachtung eignen. Sie bezeichnen daher ent—
weder einen erdkundlichen Typus, oder besitzen einen besonders wertvollen
Anschauungs- oder Stimmungsinhalt, oder aber sie können die Grundlage
abgeben für Übungen zur Stärkung des Orientierungs- und Raumsinnes
der Schülerinnen unter Beihilfe des Atlas oder besonders anzustellender
Messungen. Den Entwicklungsgesetzen der kindlichen Natur und den Auf—
gaben eines vorbereitenden geographischen Unterrichts entsprechend sind für
den Anfangsunterricht solche Bilder ausgewählt worden, welche einen erd—
kundlichen Grundbegriff darstellen, dann aber auch solche, die dem Drange
der Jugend entgegen kommen, von fremden Ländern solche Züge der Natur
und noch mehr des Lebens kennen zu lernen, die ihr fremdartig sind.
Eine Prüfung der im vorliegenden Hefte aufgenomnmenen Illustrationen
wird ergeben, daß sie trotz alledem nicht bloß Genrebilder darstellen, son—
dern immer auch eine wichtigere geographische Beziehung enthalten. In dem
Maße, wie sich das kindliche Verständnis entwickelt und auch für herz—
haftere Kost fähiger wird, vollzieht sich dann der Übergang zu solchen
Bildern, die der Orientierung, der messenden Vergleichung und der geo—
morphologischen Betrachtung dienen sollen. Auf der Oberstufe treten
Bilder überhaupt mehr und mehr zurück, und die graphische Darstellung
gewinnt an Bedeutung, für die auf niederen Stufen naturgemäß das be—
griffliche Verständnis (nicht immer auch das der Anschauung) fehlt. Um
die notwendige, wiederholte Vertiefung in den Inhalt der beigegebenen
Bilder zu erzielen, sind üllerall da, wo es notwendig erschien, sehr aus—
führliche Erläuterungen gegeben. Die außerdem noch auftretenden Fragen
und Aufgaben sollen der beobachtenden Selbsttätigkeit dienen. In einer
Zeit der Überhastung und sich überstürzender Eindrücke hat die verweilende
und wiederholte Bildbetrachtung erzieherischen Zweck. Um sie in Füh—
lung zu bringen mit den modernen Bestrebungen der Kunsterziehung, ist
erstmalig der Versuch gemacht worden, Reproduktionen von Werken an—