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Die katholische Kirche in Preußen. 
Die Neuordnung der katholischen Hierarchie in Preußen beruht 
wesentlich auf der Bulle „De salute animarum" vom Jahre 1821. 
Die katholische Kirche in Preußen hat 2 Erzbistümer und 
10 Bistümer: Erzbistum Köln mit Trier, Münster und Pader- 
dorn; Erzbistum Posen-Gnesen mit Kulm; Bistümer Fulda und 
Limburg, und die dem Papste direkt unterstellten (exemten) Bistümer 
Breslau (Fürstbistum), Ermland, Osnabrück und Hildesheim. — Zur 
Diözese des Fürstbischofs von Breslau gehört auch ein Teil von 
Osterreichisch-Schlesien; dagegen untersteht die Grafschaft Glatz kirchlich 
dem Erzbifchof von Prag. 
Die Bistümer zerfallen in Parochien, an deren Spitze der 
Pfarrer steht. Mehrere Parochien bilden ein Dekanat. 
Die Vermögensverwaltung der kirchlichen Gemeinden leitet der 
Pfarrer in Verbindung mit dem Kirchenvorstande und der Gemeinde- 
Vertretung. Die Leitung der rein kirchlichen Angelegenheiten unter- 
steht allein der kirchlichen Behörde. 
Durch ein Ubereinkommen zwischen Staat und Kirche ist die 
Anzeige bei Anstellung der Pfarrer geregelt. Die Bischöfe und Erz- 
bischöfe leistey dem Könige bei Übernahme des bischöflichen Stuhles 
den Treueid. 
Im Gebiete der preußischen Monarchie sind zugelassen die- 
jenigen Orden und ordensähnlichen Kongregationen, welche sich a) der 
Aushilfe in der Seelsorge, b) der Übung der christlichen Nächstenliebe, 
c) dem Unterrichte und der Erziehung der weiblichen Jugend in 
höheren Mädchenschulen und gleichartigen Erziehungsanstalten widmen, 
d) deren Mitglieder ein beschauliches Leben führen. 
Das Einvernehmen von Kirche und Staat hat sich als eins 
der festesten Bollwerke gegen die Anstürme der staats- und gesellschafts- 
feindlichen Elemente bewährt.