3. Welchen Knecht tritt man mit Füßen?
4. Welcher Bauer hat die meisten Fenster?
5. Es hängt an der Wand, giebt jedem die Hand?
Simrock.
c. Das Feuer.
163. Růtsel.
1. Ich bleibe dunkel, wenn's auch helle ist;
ich bin am wärmsten, wenn's am kält'sten ist,
und bin am kält'sten, wenn's am wärmsten ist.
2. Ich mache hart, ich mache weich,
ich mache arm, ich mache reich.
3. Ist es rot, so lebt es,
ist es schwarz, so stirbt es. initod.
164. Sprichmörter.
Der Gebrannle fürchtet sich vor dem Feuer. Wer ins Feuer bläst, dem
fliegen die Funken in die Augen. Feuer und Wasser sind gule Mener, aber
schlimme Herren. Wer das Feuer haben will, muß den Vauch leiden. Gemach in
die Kohlen geblasen, sonst fährk dir die Asche in die Nasen.
Volksmund.
165. Uneigennützigkeit.
Als einst zu Wien eine Feuersbrunst ausbrach, eilte Kaiser
Josef schnell herbei und wagte sich zu nahe an ein brennendes
Gebäude. Ein Handwerksmann sah die Gefahr des Kaisers und bat
ihn, sich von dem Orte zu entfernen. Als Josef aber doch noch
zögerte, ergriff ihn der Handwerksmann, hob ihn in die Höhe und
trug ihn an einen sichern Ort. Gleich darauf stürzte das Gebäude
zusammen, und die glühenden Balken fielen gerade auf den Platz,
wo der Kaiser gestanden hatte. Josef reichte dem Handwerksmanne
sogleich seinen mit Gold gefüllten Beutel. Der brave Mann schlug
ihn jedoch aus mit den Worten: „Was ich gethan habe, geschah aus
Liebe, und die lasse ich mir nicht bezahlen. Darf ich aber um eine
Gnade bitten, so soll es für meinen fleißigen, ehrlichen Nachbar ge—
schehen, der so arm ist, daß er nicht Meister werden und sich das
nötige Handwerkszeug anschaffen kann.“ Mit Freuden erfüllte der
Kaiser diese Bitte. Seinem Retter zu Ehren aber ließ er eine-goldene
Denkmünze prägen. Ciern.
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