Herakles.
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am zweiten rangen bie .Knaben, am britten bie Männer im Wettlaufen,
Ringen unb Faustkampf um ben Preis, ber vierte Tag galt bem Wett¬
rennen ber Wagen unb Reiter sowie bem Fünfkampf (Springen, Laufen,
Diskoswerfen, Speerschleubern unb Ringen). Am nächsten Tage enblich
würben bie Sieger vor ben jubelnben Zuschauern mit Kränzen von Öl¬
zweigen gekrönt. Das war für einen Griechen bie höchste Ehre. In
seiner Vaterstabt würbe er feierlich begrüßt, in Olympia aber würbe ihm
zu Ehren eine Bilbsäule aufgestellt.
Die Olympischen Spiele genoffen ein so hohes Ansehen, baß bie
Griechen bie Jahre barnach zählten. Einen Zeitraum von vier Jahren
nannten sie eine Olympiade. Olympiaden.
2.
Herakles.
Im Königspalaste zu Theben würbe Herakles geboren. Zeus unb Die Jugend
bie Königin Alkmcne waren feine Eltern. Der Mutter aber war bie
Göttin Hera gram, unb fie fanbte bem Knäblem zwei ungeheure Schlangen
an bie Wiege. Herakles jeboch packte bie Untiere mit feinen Häubchen am
Hälfe unb erwürgte sie. Da spürte man bie göttliche Kraft in ihm, unb
ein weiser Mann prophezeite, ber Knabe werbe ein gewaltiger Helb werben.
Balb war Herakles ber größte unb stärkste Knabe ber Stabt. Als
er einft in heftigem Zorne sich an feinem Lehrer vergangen hatte, würbe
er aus Theben verwiesen. Draußen auf bem Gebirge half er bie Herben
bes thebanischen Königs hüten. Dabei stählte er feine Kräfte im Kampfe
mit wilben Tieren. So warb er ein herrlicher Jüngling: Mut unb Ent¬
schlossenheit blitzten aus seinen feurigen Augen, zwei Meter betrug bie
Länge feines Körpers.
Eines Tages wanbelte Herakles in einsamer Gegenb unb bachte Am Scheide-
über seinen fernem Lebensweg nach. me9'
Da nahten ihm zwei Frauen. Die eine sprach zu ihm: „Komm,
folge mir, bu sollst alle Tage herrlich unb in Freuben leben." „Wer
bist bu?" fragte ber erstaunte Jüngling. „Meine Freunbe nennen mich
das Vergnügen, meine Feinbe heißen mich bas Laster." Da trat bas anbte
Weib herzu unb bat ihn: „Folge mit nach, ich bin bie Tugenb; ich biete
bir zwar erst Mühsal unb Gefahr, aber bann hohen Ruhm bei Menschen
unb Göttern unb enblich bie Unsterblichkeit."
Kurz entschlossen wählte Herakles ben Pfab ber Tugenb.
Nunmehr empfing er vom Orakel zu Delphi ben Befehl, feinem
Oheim, bem Könige Curhstheus von Mykenii zwölf Jahre zu bienen.BeiEurystheus.
Der König ließ ihn zwölf äußerst gefahrvolle Arbeiten verrichten.