Vorwort.
Heft II unfrei1 Geschichte enthält den Stoff für die III. Klaffe der Mittel¬
schule. Bei feiner Bearbeitung leiteten uns die Grundsätze, wie sie im Vor¬
worte des ersten Heftes niedergelegt find. Dort heißt es: —,
„Die neuen Lehrpläne legen das Hauptgewicht auf ben persönlichen Unter- /
richt und die Anregung durch den Lehrer; sie geben den Lehrbüchern nur
die Bedeutung als Hilfe bei der Arbeit des Lehrers. Diese Hilfe kann aber
niemals ein Leitfaden in seiner gedrängten Darstellung und abstrakten Sprache
sein, weil er den Schülern gar zu leicht zu mechanischem Lernen verleitet
und ihm sein Interesse am Geschichtsunterrichte nimmt.
Das Geschichtsbuch muß dem Schüler lebensvolle, anschauliche Bilder
bringen: Bilder von den Helden der Sage und Geschichte, die in dem Glanze*"7j
ihrer Tugend, der Tapferkeit, des Opfermutes, der Selbstlosigkeit und der
Treue in den Schülern das Feuer der Begeisterung erwecken; Bilder von
bem Werden, Ringen und Kämpfen der Völker, den Zeiten ihrer Größe und
ihres Verfalles, so daß neben den Lichtseiten auch die dunklen Blätter der
Geschichte zur Darstellung kommen.
Um die Übersicht zn erhöhen, die Lernfreudigkeit zu fördern und die
Wiederholung zu erleichtern, wurde jede methodische Einheit in Abschnitte mit
Überschriften gegliedert und Merkworte und Geschichtszahlen auf dem Rande
hervorgehoben." ,_i
Der Kulturgeschichte haben wir eine eingehende Behandlung, die
durch zahlreiche Bilder unterstützt wird, zuteil werden lassen und ihre wich-
tigsten Gebiete aus dem Staats-, Volks-, Gesellschafts- und religiösen Leben,
aus Kunst und Wissenschaft am Schlüsse größerer Zeitabschnitte in Längs-
schnitten zusammengefaßt.
Die außerdeutsche Geschichte ist nur insoweit herangezogen worden,
als sie bedeutungsvoll in die vaterländische Geschichte eingreift oder an sich
weltgeschichtliche Bedeutung hat. An geeigneter Stelle ist sie in einem kurzen
Überblick zusammenfassend zur Darstellung gebracht.
Die Beziehung zwischen Personen, Ereignissen uud Entwicklungen
verschiedener Zeiten und Völker wurde stets im Auge behalten, sie
wurde entweder ausdrücklich hervorgehoben oder doch so verwertet, daß sie
dem aufmerksamen Lehrer nicht entgehen wird.
Saarburg und Cöln, im Herbst 1911.
Die Herausgeber.