Seine Anhänger nannten sich auch Reformierte. Im allgemeinen
hatten Luthers, Calvins und Zwinglis Lehren große Ähnlichkeit
miteinander.
Ter Schmalkaldische Krieg. 1546—1547. Nach dem Tode
Luthers zog Karl V. gegen die Oberhäupter der Anhänger Luthers
in den Krieg. Letztere aber hatten (1531) zu Schmalkalden^)
einen Bund geschlossen, „S ch m a l k a l d i s ch e r Bund" genannt.
In dem sich nun entspinnenden Schmalkaldischen Kriege wurden
Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und Landgraf
Philipp von Hessen, die an der Spitze des vorhin genannten
Bundes standen, besiegt und gefangen genommen, später aber wieder
in Freiheit gesetzt.
Ter Augsburger Religionsfrieden. 1555. Endlich kam zu
Augsburg ein Frieden zustande, in welchem den Protestanten freie
Neligionsübung gestattet wurde.
Karls Ende. Karl V. legte noch vor seinem Tode freiwillig
die Krone nieder und bezog in Spanien neben einem Kloster ein
kleines Haus. Hier teilte er seine Zeit zwischen Andachtsübungen,
Gebeten sowie der Verfertigung künstlicher Maschinen und starb
in tiefer Einsamkeit (1558).
13. Der Dreißigjährige Krieg. 1618—1648.
Ausbruch des Krieges. Der Augsburger Religionsfrieden
hatte es nicht vermocht, die Katholiken und Protestanten miteinander
auszusöhnen. Zum gegenseitigen Schutze stifteten die Protestanten
einen Bund, die Union genannt; die Katholiken schlössen aber
einen Gegenbund, die L i g a. Als Kaiser Matthias regierte, wurde
mit seiner Zustimmung die protestantische Kirche zu Klostergrab
niedergerissen und die zu Braunau **) geschlossen. Darüber
kam es zum Aufstande. Der Gras von Thuru stellte sich
an die Spitze der Böhmen. Die Statthalter Martinitz und
S l a v a t a , welche als Hauptfeinde der Protestanten galten, wurden
durch die Fenster des Schlosses zu Prag hinabgestürzt. Sie fielen
aber auf Schutt und nahmen keinen Schaden. Diese Vorgänge ver-
anlaßten den Beginn des Dreißigjährigen Krieges. Matthias, der
die Feindseligkeiten nicht unterdrücken konnte, starb jedoch kurz nach
dem Ausbruch derselben.
*) in Hessen-Nassau.
**) Klostergrab und Braunau liegen in Böhmen.