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In derSchlacht bei Königgrätz war er es, der die Entscheidung zu Gunsten
der Preußen herbeiführte. — Im Kriege gegen Frankreich 1870/71
führte der Kronprinz die süddeutsche Armee und gewann durch seine
Liebenswürdigkeit die Herzen der süddeutschen Brüder. Bei Weißen-
bürg und Wörth erfocht er glänzende Siege über die Franzosen.
Bei Sedan stand er mit seinen Truppen im heißesten Kampfe und ließ
dem Könige um 4 Uhr nachmittags „großen Sieg" melden Nach
der Übergabe von Metz ernannte ihn sein königlicher Bater zum General-
Feldmarschall.
Friedrich als Kinderfreund. Als Kronprinz weilte der spätere
Kaiser Friedrich mit seiner
Gemahlin Viktoria gern auf
seinem Landgute Born-
st e d t bei Potsdam. Dort
besuchte er oft die Schule,
wohnte dem Unterrichte bei
und richtete auch häufig
Fragen an die Schüler.
Einmal vertrat er sogar den
Lehrer, als dieser an das
Krankenbett seiner entfernt
wohnenden Mutter gerufen
wurde. — In Potsdam gab
das kronprinzliche Paar
jährlich ein Kinderfest, an
welchem die Bornstedter
Jugend und andere Kinder
teilnehmen durften. Bei
solcher Gelegenheit hatten die erschienenen Knaben und Mädchen
durch Spiele und andere Veranstaltungen einen sehr frohen Tag.
Unter den Klängen munterer Tafelmusik erhielten alle kleinen Gäste
Kaffee und Kuchen, und die Kronprinzessin sowie die Prinzessinnen
und Prinzen sorgten dafür, daß jedes Kind bedient wurde, während
der freundliche Kronprinz unter der Jugend umherwandelte.
Kronprinz und Fähnrich. Als Kaiser Friedrich noch Kronprinz
war, wohnte er (1877) in der Umgegend von Königsberg i. Pr. dem
Kaisermanöver bei. Nachdem die Parade vor Kaiser Wilhelm statt-
gefunden hatte, begaben sich die höchsten Herrschaften in das Schloß
der alten Krönungsstadt. Hier lag einem Fähnrich der Dienst bei
der Wache ob. Spät abends kam der Kronprinz an und fand, daß
Kaiser Friedrich III.