Full text: Deutsche Geschichte von den ältesten Zeiten bis zum Ausgang des Mittelalters (Teil 1)

Pas Land der Deutschen*. 
1. Namen, tinflc, Grenzen und Ansdehnnng. Seit bem Jahre 1871 
versteht man unter Deutschlanb gewöhnlich bas Deutsche Reich, bas 
vom Fuße ber Alpen bis zur Norb- unb Ostsee („vom Fels bis zum 
Meere") unb vom Wasgau bis über bie Memel sich erstreckt. Das Wort 
hat aber auch einen weitern Sinn unb bedeutet soviel wie Mitteleuropa. 
Dieses umfaßt bic Sauber im Herzen bes europäischen Festlanbes, welche 
gegenwärtig ganz ober zu einem großen Teile von Deutschen bewohnt 
werben unb Jahrhunberte hinburch einen Staat gebilbet 
haben. Früher eine politische Bezeichnung, ist es jetzt nur mehr ein 
geographischer Begriff, ber außer beut Deutschen Reiche” bie beutsch-öster- 
reichischen Länder, bas Fürstentum Liechtenstein, bie Schweiz, bas Gro߬ 
herzogtum Luxemburg, Belgien unb Hollanb umspannt. In einer Geschichte 
bes beutfchen Bolkes müssen alle biese Gebiete mit in Betracht gezogen 
werben bis zu bcr Zeit, wo sie anfange», als selbständige, von dem übrigen 
Deutschland losgelöste Staaten aufzutreten. 
Der Flächeninhalt Mitteleuropas beträgt mehr als 800000 qkm, 
bie von nahezu 80 Millionen Menschen bewohnt werden. Das Deutsche 
Reich bedeckt nur 540 000 qkm mit 53 Millionen Einwohnern; seine Grenze 
bleibt im Westen, ©üben und Osten hinter ber Sprachgrenze zurück. 
2. Küstenentwicklung unb Inseln. Mitteleuropa wirb an brei 
Stellen vom Meere bespült: an seiner Südostspitze (bei Triest) vom Mittel- 
ländischen Meere, an seiner Norbwestseite von bcr nach bem Atlanti- 
t'chen Ocean offenen Norb s c c (früher auch Westfee genannt), an feiner 
Rorb= unb Nordostseite von der Ostsee, dem nordischen Mittelmeere, das 
durch brei natürliche Öffnungen unb feit 1895 burch einen (30 m breiten 
ct'anal mit ber Nordsee unb dadurch mit dem Weltmeere in Verbindung steht. 
1 Die weitere Ausführung muß bem erbtiinblidjen Unterrichte überlassen 
Wetocn. Hier hanbelt es sich blos; darum, die Grundlage für das Ver- 
1tänbni8 ber geschichtlichen, insbesondere der staatlichen und 
wirtschaftlichen Entwicklung im allgemeinen zu legen. 
Mertens, Hilfsbuch t>. deutschen Geschichte. I. 2. Aufl. 1
	        
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